Nach Abstimmung: Schwabhausen gibt keinen Zuschuss für Hundeführerschein

Gemeinderat Schwabhausen lehnt CSU-Antrag für Hundeführerschein-Zuschuss nach kontroverser Debatte ab.
Schwabhausen – Er sei zwar wünschens- und empfehlenswert, aber einen Zuschuss für den so genannten Hundeführerschein wird es in der Gemeinde Schwabhausen nicht geben. Das lehnte der Gemeinderat jetzt mit großer Mehrheit ab. Aus mehreren Gründen.
Einen entsprechenden Antrag hatte die CSU gestellt. Ursprünglich hatte die Gemeinderatsfraktion vorgeschlagen, jene Hundebesitzer für eineinhalb Jahre von der Hundesteuer zu befreien, die eben einen so genannten Hundeführerschein ihr eigen nennen. Dann hatte die CSU den Antrag noch einmal dahingehend modifiziert, dass nicht mehr von Steuerermäßigung sondern von einem einmaligen Zuschuss in Höhe von 120 Euro – das entspricht zwei Jahren Hundesteuer – die Rede war.
Zuschuss für Hundeführerschein wäre zu teuer
Das änderte aber nichts daran, dass die Mehrheit des Gemeinderats samt Bürgermeister Wolfgang Hörl diesem Zuschuss ablehnend gegenüberstand. Ein gewichtiger Grund sind die damit verbundenen Kosten beziehungsweise Einnahmenausfälle. Hörl rechnete vor, dass es schon um einen fünfstelligen Betrag gehe, wenn nur ein Viertel der in der Gemeinde registrierten Hundehalter so einen Führerschein erwerben würde. 361 Hunde sind aktuell in der Gemeinde Schwabhausen registriert.
Schon angesichts der immer knapper werdenden Mittel im Gemeindehaushalt (wir haben berichtet) müsse jede freiwillige Leistung genau auf den Prüfstand gestellt werden, so der Gemeindechef.
„Wenn alle mitmachen, dann sind das 43 000 Euro“, rechnete Georg Sonnenberger (FWS) geschwind aus – und widersprach damit entschieden der Meinung von Markus Arnold, der den Antrag im Namen der CSU gestellt und gemeint hatte: „Das tut uns nicht weh!“
Dachau und Indersdorf setzen Anreize
Bundesweit werde so ein Hundeführerschein (siehe Kasten) über kurz oder lang Pflicht, Dachau und Indersdorf würden schon finanzielle Anreize geben, ihn zu machen, begründete Arnold seinen Antrag. Wenn mehr Hundebesitzer einen derartigen Schein erwerben würden, dann bedeute das weniger Stress und Differenzen zwischen Hundebesitzern und Nichthundebesitzern, so das Hauptargument von Arnold und der CSU.
Führerschein für Hund und Hundebesitzer
Ein Hundeführerschein werde sowohl vom Hundebesitzer als auch von seinem Hund abgelegt, führte die CSU-Fraktion im Gemeinderat Schwabhausen in ihrem Antrag aus. Es sei eine staatlich geprüfte Abnahme und setze beim Besitzer einen Sachkundenachweis über Gesetze, Bestimmungen und Verhaltensweisen sowie Erziehungs- und rassetypische Kenntnisse voraus. Der Besuch einer Hundeschule sei zwingend erforderlich. Auch der Hund werde getestet, unter anderem in Bezug auf fremde Menschen. Voraussetzungen für den Hundeführerschein seien Grundkenntnisse darüber, wie Hunde zu „lesen“ sind und Gefahrensituationen zu erkennen und einzuschätzen. tor
Höchstens zwei Problemhunde in Gemeinde
So viele Differenzen würden der Gemeinde allerdings gar nicht gemeldet, sagte Hörl: „Derzeit haben wir in der Gemeinde nur ein bis maximal zwei Problemhunde.“ Einige Wortführer stellten auch Vergleiche an. So könne die Gemeinde dann gleich ein Fahrsicherheitstraining oder Ähnliches bezuschussen, denn auch solcherlei fördere schließlich die allgemeine Sicherheit.
Einig waren sich aber alle Diskutanten, dass der Hundeführerschein sinnvoll sei, „auch wenn wir die Unbelehrbaren sowieso nicht erreichen“, wie Josef Reischl von der CSU glaubt. Und für Sven von Kummer (BBA) stellt sich das „Problem auch eher am oberen Ende der Leine“ dar. Mit 14:5 Stimmen votierte der Gemeinderat schließlich gegen den Zuschuss zum Hundeführerschein.