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Schwabhausen trauert um Heinz Loderer - Bürgermedaillenträger im Alter von 79 Jahren gestorben

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Von: Torge Wester

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Wortgewaltig, meinungsstark: Heinz Loderer.
Wortgewaltig, meinungsstark: Heinz Loderer. © Archiv

Der ehrenamtlich stark engagierte und langjährige Gemeinderat Heinz Loderer aus Schwabhausen ist nach langer Krankheit im Alter von 79 Jahren gestorben

Schwabhausen – Es ist noch nicht einmal eineinhalb Jahre her, dass er die Bürgermedaille der Gemeinde Schwabhausen entgegennehmen durfte: Am Dienstag ist Heinrich „Heinz“ Loderer nach langer Krankheit daheim in seinem Haus in Schwabhausen wenige Tage nach seinem 79. Geburtstag gestorben. Der Gemeinderat legte am Dienstag Abend eine Schweigeminute für Loderer ein.

Die Liste der Ehrenämter des verstorbenen Heinz Loderer ist lang

„Es ist unmöglich, alle seine zahlreichen und langjährigen Ehrenämter darzustellen“, hatte Bürgermeister Wolfgang Hörl bei seiner Laudatio für Heinrich Loderer im Oktober 2021 erklärt. „Es sind einfach zu viele.“

Loderer war oft bei Vereinsgründungen mit dabei, wie bei der Blaskapelle Schwabhausen oder verschiedenen Abteilungen des TSV, und er war zum Beispiel Mitinitiator des Mutter-Kind-Turnens. Er war beim Bau der Tennisanlage, beim Hüttenbau der Stockschützen und ist bis zuletzt noch beim Aufbau des Schwabhausener Christkindlmarkts dabei. Er arbeitete am Projekt Geschichtswerkstatt mit, hat mit Ernst Spiegel die Ausstellung dazu im Rathaus organisiert und beim Buch „Die 50er Jahre im Landkreis Dachau – Wirtschaftswunder und Verdrängung“ mitgewirkt.

Von 1988 bis 2014 saß der Schwabhauser im Gemeinderat

Viele kannten Heinrich Loderer natürlich auch als Politiker, als langjährigen Vorsitzenden der CSU-Fraktion, als Gemeinderatsmitglied und Vorsitzenden in verschiedenen Ausschüssen. Von 1988 bis 2014 saß Loderer im Gemeinderat. Er war viele Jahre ein meinungsstarkes, wortgewltiges Sprachrohr der CSU im Gremium. Loderer war stets gut, ja geradezu akribisch auf die Sitzungsthemen vorbereitet.

Im letzten Wahlkampf noch Wahlplakate geklebt

„Er hat zusammen mit Franz Frahammer über viele Jahre den Ortsverband getragen, hat immer angeschoben, hat noch beim letzten Landtagswahlkampf Plakate geklebt“, erinnert sich der heutige CSU-Ortsvorsitzende Josef Reischl. Und: „Für mich war er ein guter Freund, der mich vor 25 Jahren überhaupt erst zur CSU gebracht hat.“

Bei der Nominierungsversammlung Ende 2013 – als Heinz Loderer seinen Verzicht auf eine erneute Bewerbung um ein Gemeinderatsmandat erklärte – blickte er auf sein politisches Lebenswerk zurück: „Ich kann mit einem guten Gewissen das Feld räumen“, erklärte Loderer damals. So viele Jahre an vorderster Front seien genug und auch „nicht immer angenehm gewesen“, räumte er ein. „Aber einer muss es ja machen.“ 2013 hat ihn der CSU-Ortsverband auch zum Ehrenmitglied ernannt.

Er hat oft mit angepackt und war menschlich und politisch ein absolutes Vorbild.

CSU-Ortsvorsitzender Josef Reischl zu Heinz Loderer

Heinz Loderer, der beruflich als Diplom-Ingenieur bei der MTU gearbeitet hat, hatte buchstäblich immer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen. Er hörte sich Anliegen, Sorgen und Nöte an, versuchte zu helfen, wo immer es ging, engagierte sich: „Er hat oft mit angepackt und war menschlich und politisch ein absolutes Vorbild“, sagt Josef Reischl. „Wenn wir im Ortsverband diskutiert haben, blieb er immer ruhig und sachlich.“ Mit dem damaligen Bürgermeister Josef Mederer, aber auch mit der UBV-Macherin Hildegard Schuster hat Heinz Loderer so manchen Strauß im Gemeinderat öffentlich ausgefochten. Das ging manchmal ins Persönliche, aber nie unter die Gürtellinie.

Auch seine Frau war Trägerin der Bürgermedaille

Heinz Loderer hinterlässt seine Ehefrau Annemarie Loderer, selbst nicht zuletzt wegen ihres Engagements um die Nachbarschaftshilfe in Schwabhausen Trägerin der Bürgermedaille, sowie einen Sohn und eine Tochter, die ihnen fünf Enkelkinder geschenkt haben.   

Beerdigung am 3. März

Am morgigen Freitag wird Heinrich „Heinz“ Loderer zu Grabe getragen: Um 14 Uhr ist der Trauergottesdienst in St. Michael, anschließend die Beerdigung auf dem Kirchenfriedhof.

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