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Über Nacht 120 neue Flüchtlinge

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© Habschied

Indersdorf - 40 Stunden war Zeit, um in Indersdorf bis Mittwoch eine Notunterkunft für bis zu 120 neue Flüchtlinge zu schaffen. Landratsamt und Ehrenamtliche sind seit Montag im Dauereinsatz.

Als am Montag gegen 16.30 Uhr im Landratsamt das Telefon klingelte, dachten einige, es wäre ein interner Test. Ein Test der Regierung von Oberbayern, um zu sehen: Seid ihr wirklich bereit für den Notfallplan? Aber es war kein Test. Heute sollen bis zu 120 Flüchtlinge nach Indersdorf kommen. Und das Landratsamt hatte 40 Stunden Zeit, um alles Nötige dafür vorzubereiten.

Jeder Landkreis wurde Mitte Oktober aufgefordert, Unterkünfte für 200 bis 300 Personen vorzuhalten, um diese im Notfall „über Nacht“ belegen zu können. Das ist der so genannte Winternotfallplan Asyl (wir haben berichtet). Die Regierung von Oberbayern informierte am Montag das Landratsamt: Im Landkreis Dachau müssen ab Mittwoch bis zu 120 Personen für mindestens zehn Tage untergebracht werden. Ein Teil soll nach wenigen Tagen in andere Bundesländer verlegt werden, der Rest etwas später wieder in Erstaufnahmeeinrichtungen.

„Bisher wissen wir weder, wieviele Flüchtlinge genau kommen, noch ob Frauen und Kinder darunter sind“, sagte Wolfgang Reichelt, der Pressesprecher des Landratsamts, gestern Nachmittag. „Im Moment bereiten unsere Mitarbeiter alles vor, heute Abend kommen die Ehrenamtlichen von BRK und THW.“ Der Krisenstab hat für die Unterbringung nach langer Abwägung die Tennishalle in Indersdorf vorgesehen. Die bisherigen Bewohner werden nach Erdweg umziehen. Nur so viel: Die neuen Flüchtlinge werden „dreimal am Tag von einem Catering-Dienst versorgt“, so Reichelt.

Landrat Stefan Löwl sichert Bürgermeister Franz Obesser Unterstützung zu. „Ich appelliere an alle Gemeinden im Landkreis Dachau, diese Aufgabe gemeinsam zu bewältigen. Indersdorf leistet bereits seit Monaten einen erheblichen Beitrag bei der Unterbringung der Hilfesuchenden.“

Infoveranstaltung

Das Landratsamt Dachau informiert morgen um 18 Uhr in der Aula der Grundschule Indersdorf über die Thematik. Es stehen Regierungspräsident Christoph Hillenbrand, Landrat Stefan Löwl und Bürgermeister Franz Obesser für Fragen zur Verfügung. (cb)

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