1. Startseite
  2. Lokales
  3. Dachau

Walzerschwung und Operette

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Schenkt man sich Rosen in Tirol... Janet Bens (Sopran) und Bernhard Schneider (Tenor) boten einen bezaubernden Liederabend mit beliebten Operettenmelodien. Foto: DON
Schenkt man sich Rosen in Tirol... Janet Bens (Sopran) und Bernhard Schneider (Tenor) boten einen bezaubernden Liederabend mit beliebten Operettenmelodien. Foto: DON

Dachau - Dahin, wo die Welt noch in Ordnung ist und die Liebe das Wichtigste überhaupt, entführte das Terzett Janet Bens, Bernhard Schneider und Petra Morper vom Hoftheater Bergkirchen bei der Premiere ihres Liederabends: Operettenzauber war angesagt in der Kulturschranne.

Unter dem Titel „Niemand liebt dich so wie ich“ (Duett des Paganini und der Fürstin Anna Luisa von Lucca in der Lehár-Operette „Paganini“) boten mit der Sopranistin Janet Bens und dem Tenor Bernhard Schneider zwei ausgezeichnete Gesangssolisten einen bunten Strauß herrlicher Liebeslieder im Walzer und Polkatakt. Es war zugleich ein Querschnitt durch die Glanzprodukte und Hochzeit der Operette: Längst totgesagt, ist sie dennoch nicht auszurotten. Das gilt zumindestens für zwölf Stücke, die sich hartnäckig auf den Bühnen der Welt halten. Denn: Die Leichtigkeit, mit der bei diesem schwungvollen, emotionalen Musiktheater die Alltagssorgen verdrängt werden - oder sich in Luft auflösen, bietet auch heute noch ein willkommenes Gegengewicht zur Realität des Lebens. Auch bei der gestrigen Premiere des Liederabends stand dem Publikum der Genuss der Walzerseligkeit ins Gesicht geschrieben.

Petra Morper am Flügel war nicht nur eine einfühlsame Begleiterin. Sie unterhielt auch solistisch mit „Geschichten aus dem Wienerwald“ und einem Potpourri aus „Die Csárdásfürstin“.

Janet Bens im langen roten Outfit und Bernhard Schneider, angetan mit Frack und Lackschuhen gaben ein bezauberndes Liebespaar, überzeugten in ihren Rollen ebenso wie mit ihrem Gesang. Der Klang ihrer Stimmen harmonierte beinahe durchgängig. Lediglich in den ganz hohen Tonlagen bekam das ansonsten weiche Timbre der Sängerin unbeabsichtigte Schärfe.

Als Solisten und im Duett verstanden sie sich hervorragend aufs Schmachten, Werben und Kosen, auf Koketterie und Liebesschwüre - und versetzten vor allem die vielen Damen im fortgeschrittenen Alter in Verzückung. Denn: Wer kennt sie nicht die herrlichen Lieder wie „Mein Herr Marquis“, „Die Christel von der Post“, „Als mei Ahnderl 20 war“, „Schenkt man sich Rosen in Tirol“. Lag der Schwerpunkt im ersten Teil des Programms bei Johann-Strauß-Melodien, wer der Schwerpunkt nach der Pause auf Lehár gesetzt. Besondere Höhepunkte bescherten die gekannten Lieder aus „Das Land des Lächelns“ und „Die lustige Witwe“.

Zu allen Operetten bot Herbert Müller als Moderator profunde Informationen, die an der Zeit der Entstehung, Besonderheiten bei verschiedenen Inszenierungen oder Eigenheiten der Komponisten thematisierten. Seine Ausführungen waren nicht weniger unterhaltsam als die klingenden Beiträge. Sie vervollständigten vielmehr wie exakte Puzzlebausteine das bunte Bild einer schönen Scheinwelt.

Der Liederabend „Niemand liebt dich so wie ich“ wird es am Mittwoch, 17. Dezember, ab 20 Uhr in der Kulturschranne Dachau wiederholt. Karten und Platzreservierung beim Hoftheater Bergkirchen unter 0 81 31/32 64 00 oder per E-Mail an mail@hoftheater-bergkirchen.de (don)

Auch interessant

Kommentare