Dreikönigs-Ehrung in Markt Schwaben: Immer im Dienst für den anderen

Markt Schwaben - Damit der Geist der Hilfsbereitschaft lebendig bleibt und vielleicht sogar andere ansteckt, verleiht Markt Schwabens Bürgermeister Bernhard Winter alljährlich drei kleine Könige an verdiente Bürger. Heuer spielte auch die Wehmut eine kleine Rolle beim feierlichen Empfang.
Die Differenzierung zwischen der tatsächlichen Situation und dem übertragenen Begriff war Bürgermeister Bernhard Winter bei seinem letzten Dreikönigsempfang als Gemeindechef schon sehr wichtig: „Der Weihrauch, wie ihn hier die Heiligen Drei Könige im Rathausfoyer kräftig verteilt haben, passt zwar zum heutigen Fest, aber nicht zu mir. Ich möchte auch keine große Bilanz meiner Amtszeit ziehen, das überlasse ich Ihnen.“
Wer wollte, konnte anhand des Winterschen Wahlprogramms aus dem Jahre 2002, das an Ort und Stelle auslag, selbst überprüfen, was aus den Ideen von einst geworden war. Wichtiger jedoch als die Bewertung der Bürgermeister-Karriere war an diesem Vormittag, der vielen ob der Blitzeis-belegten Straßen eine anspruchsvolle Anreise abverlangt hatte, die Verleihung der drei symbolischen Drei Könige, einer schönen Tradition in Markt Schwaben. Zum mittlerweile neunten Mal ehrte Bürgermeister Bernhard Winter, der die kleinen Figuren von Caspar, Melchior und Balthasar auf dem Münchner Weihnachtsmarkt erstanden hatte, damit Bürgerinnen und Bürger, die „nicht abwarten, bis der Staat oder andere etwas tun, sondern die von dem Guten, das sie haben, auch etwas an andere weiter geben“. Gleichzeitig solle die jährliche Verleihung andere anstecken, „dass der Geist der Hilfsbereitschaft lebendig bleibt und unter die Leute kommt“. 24 Namen waren bisher in die drei Miniatur-Pokale für gelebte Liebe am Nächsten eingraviert, jetzt kamen drei neue dazu (siehe auch Kästen): den Caspar bekam Heinrich („Heini“) Schmitt überreicht, Rolf Jorga darf sich ein Jahr lang über die Figur des Balthasar freuen, den kleinen Melchior durfte schließlich der Ökumenische Besuchskreis für die Altenheime mitnehmen. Trotz aller Sachlichkeit und trotz allen Lobes für andere - ein bisschen sentimental wurde der scheidende Bürgermeister dann doch noch.
Bevor er die zahlreich erschienene Festgemeinde feiern ließ, untermalt von der Musik des Schwabener Dreigesangs (Albert Hones, Rainer und Wolfgang Viktor), hob er noch zum Plädoyer für Markt Schwaben und seine Schönheiten an: „Ich lebe hier sehr gerne, denn wir haben hier herrliche Natur, schöne alte Häuser in der Ortsmitte und gemütliche Gasthäuser. Wir haben aber auch viele Feste und andere Gelegenheiten, um sich multikulturell zu treffen und auszutauschen - die Menschen hier sind nicht nur meine Mitbürgerinnen und Mitbürger, sondern in 20 Jahren auch zu meinen Freunden und Vertrauten geworden.“ Dafür gab’s viel Beifall.
Von Friedbert Holz