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Atemmasken im Landkreis Ebersberg fast ausverkauft

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Von: Max Wochinger

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Atemmasken sind in vielen Apotheken im Landkreis ausverkauft. Einige Großhändler können nicht nachliefern
Atemmasken sind in vielen Apotheken im Landkreis ausverkauft. Einige Großhändler können nicht nachliefern © dpa

Nach dem ersten bestätigten Coronavirus-Fall in Deutschland ist die Stimmung auch im Landkreis Ebersberg besorgt. Atemmasken gibt es fast nicht mehr.

Landkreis – Der erste Coronavirus-Fall in Deutschland ist bestätigt: Im Landkreis Starnberg hat sich ein 33-Jähriger infiziert. In der Region Ebersberg gibt es keinen dokumentierten Fall. Trotzdem ist die Stimmung auch hier angespannt. Die EZ hat bei Ärzten und Apothekern nachgefragt.

Coronavirus, auch bekannt als 2019-nCoV. Der genaue Ansteckungsweg ist unbekannt, Schlangen oder Fledermäuse könnten Überträger sein. Eine Infektion ist – wie im Starnberger Fall – auch von Mensch zu Mensch möglich. Mehr als 100 Patienten starben bislang in China an der Lungenkrankheit.

Klinik-Chef: Jeder ist nervös

Anruf bei Stefan Huber, Geschäftsführer der Ebersberger Klinik. Huber ist schwer zu erreichen, es gebe viele Anfragen zum Thema Coronavirus, sagt die Vorzimmerdame. „Jeder ist im Moment nervös“, sagt der Krankenhaus-Chef. Schließlich gehe im Moment auch eine Influenza-Welle in Süddeutschland. Kranke Menschen wüssten nicht, ob sie Influenza, Coronavirus oder starken Schnupfen hätten. Man dürfe die Situation aber auch nicht überbewerten.

Lieferengpass bei Atemmasken

Viele Verunsicherte wenden sich auch an Apotheker Shafie Rooshani aus Poing. „Die Menschen sind besorgt“, sagt er. Atemmasken? „Sind seit drei Tagen ausverkauft.“ Sein Großhändler könne derzeit nicht nachliefern. In der Marien-Apotheke in Ebersberg gebe es noch sechs Packungen, sagt eine Verkäuferin. Nachbestellen könne sie die Masken im Moment auch nicht.

„Derzeit sind Atemmasken nicht erforderlich“, sagt Hermann Büchner vom Ebersberger Gesundheitsamt. Bestimmte Schutzmasken würden zusätzliche Sicherheit bieten, der Verlauf des Virus müsse jedoch abgewartet werden.

83 Influenza-Meldungen im Landkreis

Kranke mit grippeartigen Symptomen sollten – bei kürzlichem Aufenthalt in China oder Kontakt zu einer Verdachtsperson in Deutschland – einen Arzt aufsuchen. Dort sollte ein Influenza- und Coronavirus-Abstrich gemacht werden. Symptome einer Coronavirus-Erkrankung sind ähnlich die einer Influenza (Grippe): Kopfschmerzen, Fieber, Husten.

Lesen Sie auch: Coronavirus: Mann im Landkreis Starnberg infiziert - Apothekerin erzählt von Panikkäufen und gibt Tipps

„Es gibt derzeit 83 Influenza-Meldungen im Landkreis“, sagt Büchner. Er schätzt die Zahl der Betroffenen weitaus höher. Coronavirus-Fälle gibt es in Deutschland dagegen einen. „Influenza ist derzeit gefährlich als das Coronavirus“, sagt der Mediziner. Besonders für alte Menschen könne die Grippe lebensgefährlich sein.

Info-Hotline

Die Krankenkasse Barmer hat eine Info-Hotline für alle Interessierten eingerichtet: 0800 8484111. Medizinexperten leisten rund um die Uhr Hilfe.

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