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Übernachten und Essen gehen im Autohaus: Ebersberger Autostadt darf auf grüner Wiese wachsen

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Von: Michael Acker

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So soll das neue Mercedes-Autohaus im Ebersberger Norden einmal ausehen. Unten viel Glas, oben viel Holz. Das Gebäude entsteht auf dem unbebauten Grundstück im Süden der bestehenden Autostadt. Baubeginn könnte schon im Herbst sein. Bild: Grill-Gruppe
So soll das neue Mercedes-Autohaus im Ebersberger Norden einmal ausehen. Unten viel Glas, oben viel Holz. Das Gebäude entsteht auf dem unbebauten Grundstück im Süden der bestehenden Autostadt. Baubeginn könnte schon im Herbst sein. © Grill-Gruppe

Der Weg war weit und beschwerlich, es wurde viel und heiß diskutiert – auch übers Alpenpanorama, das für jeden, der von Norden kommend nach Ebersberg fährt, erhalten bleiben sollte. Jetzt ist die Grill-Gruppe einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Sie kann in der „Autostadt Ebersberg“, südlich ihrer bestehenden Firmengebäude, ein neues Haus bauen.

Ebersberg - „Kein Autohaus im herkömmlichen Sinn“, wie Geschäftsführer Richard Grill sagt, „nein, ein Leuchtturmprojekt“ an der Schwabener Straße im Norden der Kreisstadt. Und: Das Alpenpanorama bleibe weiterhin sichtbar.

Was hier auf knapp 7000 Quadratmetern ab Herbst dieses Jahres entstehen soll, hat in der Tat mit einem klassischen Autohaus nicht mehr viel zu tun. Zwar sollen hier auch Autos der Marke Mercedes-Benz verkauft werden, aber daneben spielen die Themen Wohnen und Gastronomie eine gewichtige Rolle. Im zweiten Stock des neuen Gebäudes wird nämlich ein Boardinghaus realisiert. Nach jetzigem Stand der Planung entstehen 72 Zimmer mit 155 Betten – geführt als Pensionsbetrieb für Langzeitgäste. „Man kann aber auch nur für eine Nacht bleiben“, sagt Geschäftsführer Fritz Grill. Er sieht hier großen Bedarf – nicht zuletzt wegen der Ansiedlung von BMW im neuen Parsdorfer Gewerbegebiet. Auch Behörden der Kreisstadt hätten in Gesprächen Bedarf für Mitarbeiter angemeldet. „Wir sind sicher, dass das gut angenommen wird“, sagt Fritz Grill, der mit seinem Bruder Richard hinter dem ehrgeizigen Unterfangen steht, das eine Gesamtinvestition im zweistelligen Millionenbereich verschlingen wird. „Es handelt sich um die größte Investition der Grill-Gruppe seit ihrem Bestehen“, sagt Richard Grill. Die Gruppe wird mittlerweile in vierter Generation geführt. Die fünfte Generation sitzt bereits mit am Ruder.

Betriebswohnungen für die Mitarbeiter geplant

Über dem Boardinghaus sollen im dritten Obergeschoss zwölf Betriebswohnungen entstehen – für Mitarbeiter der Hauses. Fritz Grill: „Wir müssen günstigen Wohnraum anbieten, um weiterhin gutes Personal zu finden.“ Auf dem freien Markt vermietet werden dürfen die Wohnungen nicht, da es sich bei dem Standort um ein Gewerbegebiet handelt.

Betreiber versprechen Restaurant, Lounge und deutschlandweiten Topstandard

Es gebe vielleicht fünf Autohäuser in ganz Deutschland mit dem Standard, wie es das neue Mercedes-Haus in Ebersberg haben werde, schätzt Richard Grill und schwärmt beispielhaft vom geplanten Digital-Scanner, der die Karossen auf die kleinsten Lackschäden und Dellen untersuchen könne – „wie wenn man eine Computertomographie beim Doktor macht“.

Die Autos stehen in Schauräumen im Erdgeschoss und im ersten Stock. Hier soll auch ein Restaurant samt Lounge untergebracht werden – mit 70 Sitzplätzen, „alles in Glas“, so Richard Grill. Eine Dachterrasse, „von der aus man die Alpen sieht“, soll das Angebot abrunden. Vorgespräche mit einem möglichen Pächter des Restaurants liefen, noch sei es aber zu früh, seinen Namen zu nennen, so die Brüder, die davon ausgehen, dass sie allein für das Autohaus (ohne Gastronomie) 40 bis 50 neue Arbeitsplätze schaffen werden. Wenn alles glatt läuft, soll das Projekt Anfang 2023 abgeschlossen werden. Doch die Grills bleiben bei allem Optimismus vorsichtig. Schließlich laufen die Planungen schon seit sechs Jahren.

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