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Corona-Impfmüdigkeit: Kaum jemand will die vierte Dosis - Mediziner verwundert

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Von: Michael Acker

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Schützender Stich: Der zweite Booster wird im Landkreis Ebersberg kaum in Anspruch genommen.
Schützender Stich: Der zweite Booster wird im Landkreis Ebersberg kaum in Anspruch genommen. © Symbolbild: DPA

Fast zwei Drittel der Menschen im Landkreis Ebersberg sind dreifach gegen das Coronavirus geimpft. Der Andrang auf die vierte Dosis fällt aber spärlich aus.

Landkreis – Im Landkreis Ebersberg lässt sich kaum jemand die vierte Corona-Impfung verabreichen. Die zweite Auffrischung bekamen bisher (Stand Freitag) nur rund 600 Menschen. Dabei ist auch die vierte Impfung wichtig, betonen Mediziner.

Menschen über 70 Jahre, Bewohner und Betreute in Pflegeeinrichtungen sowie Angestellte in medizinischen Einrichtungen und Pflegeberufen: Für diese Menschen empfiehlt die Ständige Impfkommission eine zweite Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Vakzin – frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischungsimpfung.

Corona-Impfung: Kaum jemand will die vierte Auffrischung - Mediziner verwundert

Das Interesse an einer vierten Impfung ist bei diesen Menschen aber sehr gering, wie die Impfzahlen im Landkreis Ebersberg zeigen.

Nach Auskunft des Landratsamts Ebersberg wurden bisher 240 Menschen durch die Impfzentren in Ebersberg und Poing viert-immunisiert, 381 Bürger bekamen die Auffrischungsimpfung in den Arztpraxen. Das geringe Interesse sorgt bei Medizinern für Verwunderung. Schließlich liegt die letzte Corona-Impfung bei dieser Personengruppe oft mehr als drei Monate zurück. „Viele stufen die Pandemie nicht mehr als gefährlich ein“, so ein Impfarzt gegenüber der Ebersberger Zeitung. Er warnte sogleich vor neuen Mutationen, die auf uns zukommen könnten. Auch die Delta-Variante könnte Menschen mit geringem Impfschutz gefährlich werden.

Vierte Corona-Impfung: Pflegeeinrichtungen im Fokus

Nicht zuletzt deshalb hat das Landratsamt alle Pflegeeinrichtungen im Landkreis kontaktiert – um auf die zweite Auffrischungsimpfung hinzuweisen. Auch das Impfzentrum Ebersberg stehe mit den Einrichtungen im Austausch.

Derzeit stagnieren die Impfzahlen im Landkreis Ebersberg – egal ob es sich um Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfungen handelt. Möglich, dass Zahlen noch einmal ansteigen, wenn auch im Landkreis Ebersberg das Vakzin Nuvaxovid verimpft wird. Dabei handelt es sich um einen Totimpfstoff, der entsprechend seiner Bezeichnung nur abgetötete Krankheitserreger enthält, die sich nicht mehr vermehren können, oder auch nur Bestandteile der Erreger.

Corona-Impfung: Landratsamt bereitet Impfpflicht vor

Diese werden vom Körper als fremd erkannt und regen das körpereigene Abwehrsystem zur Antikörperbildung an, ohne dass die jeweilige Krankheit ausbricht. Dieser Totimpfstoff könnte all jene ansprechen, die Bedenken gegen die mRNA-Vakzine haben.

Unterdessen bereitet sich das Landratsamt auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht vor, die ab 15. März gilt. Ungeimpfte Angestellte in Pflegeberufen sollen über ein einheitliches, digitales System dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Vorgaben zum Vollzug seien dem Amt vom Gesundheitsministerium angekündigt worden, so eine Sprecherin der Kreisbehörde.

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