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Die Freien Wähler wollen sich der Kritik am Kauf des Sparkassengebäudes in Ebersberg nicht anschließen. Im Gegenteil. Sie sehen darin einen Glücksgriff.
Ebersberg - „Der Kauf des Sparkassengebäudes auf einem Grundstücksareal von 8654m² in zentraler Lage, nahe zur S-Bahn Ebersberg, für 12,6 Millionen war ein guter Kauf“, sagt Wilfried Seidelmann, Kreisvorsitzender der Freien Wähler. Allein das Grundstück ohne das Sparkassengebäude habe heute einen Marktwert von knapp 13 Millionen Euro. Kostenlos habe damit das Landratsamt einen Gebäudekomplex erworben, erbaut 1990 für knapp 40 Millionen D-Mark, mit einer Bruttoraumgeschoßfläche von 1800m², mit einer Tiefgarage mit 129 Stellplätzen und einem Festsaal mit 450 Plätzen bei Theaterbestuhlung.
Raum für bis zu 200 Arbeitsplätze
Seidelmann: „Im ersten und zweiten Obergeschoss könnten somit bei einer Belegung mit zwei Personen je Zimmer bis zu 200 Arbeitsplätze untergebracht werden, im Erdgeschoss max. 100 Arbeitsplätze. Das chronisch überbelegte Landratsamt braucht dringend neue Büroflächen, der Bedarf wird auf zusätzlich 200 bis 300 Arbeitsplätze in den nächsten Jahren anwachsen.“
Nummer eins beim Bevölkerungswachstum
Der Landkreis Ebersberg sei derzeit mit 17,6 % Bevölkerungszuwachs die Nummer eins in Bayern. Die Freien Wähler hätten deshalb vor zwei Jahren in der Kreistagssitzung auf sofortige Abstimmung bzgl. des Kaufs des Sparkassengebäudes votiert, um Privatinvestoren zuvorzukommen, wie geschehen beim gegenüberliegenden Postgebäude. „Natürlich war die fehlende Information hinsichtlich. der zu erwartenden mittelfristige Kosten von 15 Millionen Euro zu den kurzfristigen Kosten von sechs Millionen ärgerlich und nicht vertrauensbildend. Aber trotzdem, einen Gebäudekomplex kostenlos zu bekommen mit einem Neubauwert von 62,5 Millionen Euro bei lediglich Zahlung des Grundstückswertes von 12,6 Millionen war trotz alledem ein guter Kauf“, sagt Seidelmann.
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In der Vergangenheit war immer wieder Kritik am Kauf des Gebäudes laut geworden, da die prgnostizierten Sanierungskosten explodierten. Landrat Robert Niedergesäß hatte daraufhin gesagt, dass er das Gebäude am liebsten wieder verkaufen und die Mitarbeiter des Landratsamtes anderswo unterbringen würde. Davon ist er mittlerweile abgerückt. Er hofft auf eine gute Lösung der im Herbst eingesetzten Arbeitsgruppe.
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