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Nach Stichwahl in Ebersberg: Uli Proske (SPD) neuer Bürgermeister

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Strahlende Gesichter bei Familie Proske nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses (v.l.): Xaver, Brigitte, Julius, Uli und Paula an der Haustür am Doktorbankerl. © SRO

„Jetzt bin ich’s, jetzt bin ich’s! Mein lieber Schwan“: Uli Proske, neuer Bürgermeister von Ebersberg, ist von seinem Ergebnis überwältigt.

Ebersberg „Jetzt bin ich’s, jetzt bin ich’s! Mein lieber Schwan, das ist einfach nur stark, ich bin geplättet!“ Uli Proske ist überwältigt. 4251 Ebersberger (61,2 Prozent) haben in der Bürgermeister-Stichwahl für ihn gestimmt.

Vor 14 Tagen hatte er bei der Wahlparty im Artesano noch mit vielen Unterstützern gefeiert, gestern stieß er auf seinen Sieg wegen der Corona-Pandemie nur mit Gattin Brigitte und den Kindern an. Die anderen waren per Skype-Channel ins heimische Wohnzimmer zugeschaltet und erlebten Proske den Tränen nahe.

Das klare Ergebnis lässt keinen Raum für Zweifel

Das klare Ergebnis lässt keinen Raum für Zweifel: Die Ebersberger wollen Proske als ihren neuen Bürgermeister. Er hat Kontrahent Alexander Gressierer deutlich hinter sich gelassen. Damit lenkt das erste Mal seit vielen Jahrzehnten kein CSU-Mann mehr die Geschicke der Kreisstadt. Proske ist zwar parteilos, war aber als Kandidat der SPD ins Rennen um den Posten gestartet.

Seinen Arbeitsweg kennt Proske schon zu Genüge. Bisher ist der 49-Jährige als Wassermeister bei der Stadt Ebersberg tätig. Im Mai übernimmt er dann von seinem bisherigen Chef Walter Brilmayer (CSU) die Rathausleitung. Das Erbe ist kein leichtes. Brilmayer, 26 Jahre im Amt, war ein ausnehmend beliebter Bürgermeister. Aber Proskes Wahlergebnis ist eindeutig, es lässt ebenfalls auf großen Rückhalt aus der Bevölkerung schließen.

Mit seiner Verwurzelung in der Kreisstadt, mit seiner Lebenserfahrung als Familienvater, respektierter Handwerker und vor allem langjähriger, engagierter Feuerwehrkommandant schenken die Leute ihm Vertrauen.

„Die Leute kennen mich seit Jahren“

„Die Leute kennen mich seit Jahren und wissen, was sie von mir erwarten können“, sagte Proske am Sonntagabend. „Das Wahlergebnis spiegelt das Vertrauen wider, das sie über lange Zeit aufgebaut haben. Die Leute wissen, ich kann nur so sein, wie ich bin, da ist nichts Verdruckstes oder Verdrehtes. Ich werde weiterhin viel mit den Menschen sprechen, bei dem Einen oder Anderen einfach mal vorbeiklingeln und fragen, wo’s zwickt. Ich hoffe, dass es im Stadtrat keine Scharmützel gibt und wir zügig vorankommen.“

Affäre um den Bürgermeister Brilmayer haben die Wähler zum Teil auch dem CSU-Kandidaten angelastet

Der Wahlkampf für die Stichwahl ließ wegen des Coronavirus nicht die üblichen Haustürgespräche und Infostände zu. Beide Kandidaten hatten sich auf Wahlwerbung per Post, Zeitungsanzeigen und Internet beschränkt. Allerdings hat Gressierer diese letzte heiße Phase, in der er das Blatt eigentlich noch einmal hatte drehen wollen, nicht für sich nutzen können. Im Gegenteil, die jüngste Affäre um den scheidenden Bürgermeister Brilmayer haben die Wähler sicherlich zum Teil auch dem jungen CSU-Kandidaten angelastet. „Ich gratuliere Uli Proske und hoffe, dass wir als CSU mit den Inhalten, die wir im Wahlkampf gesetzt haben, Ebersberg trotzdem weiterhin gut voranbringen“, sagte Gressierer. Er bleibt der Lokalpolitik als Stadt- und Kreisrat treu. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,5 Prozent. Das sind sechs Prozent mehr als bei der Wahl vor zwei Wochen.

VON UTA KÜNKLER

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