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Zwei Autos in der Fassade hauen sie nicht um: „Trümmerfrau“ feiert 100. Geburtstag

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Von: Josef Ametsbichler

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Zweimal litt die Fassade: Den Spitznamen „Trümmerfrau“ brachten Elisabeth Fischer die Unfälle ein, von denen ihr Haus heimgesucht wurde – 2000 rasierte ein außer Kontrolle geratener Mülllaster ihre Schlafzimmerwand, 2012 raste ein Auto frontal in ihre Eingangstür (Foto). Auch Hühnerstall und Nebengebäude erwischte es schon. Zum Glück gab es dabei nie schwerere Verletzungen. Archi
Zweimal litt die Fassade: Den Spitznamen „Trümmerfrau“ brachten Elisabeth Fischer die Unfälle ein, von denen ihr Haus heimgesucht wurde – 2000 rasierte ein außer Kontrolle geratener Mülllaster ihre Schlafzimmerwand, 2012 raste ein Auto frontal in ihre Eingangstür (Foto). Auch Hühnerstall und Nebengebäude erwischte es schon. Zum Glück gab es dabei nie schwerere Verletzungen. © Stefan Roßmann

Den Spitznamen „Trümmerfrau“ bekam Elisabeth Fischer aus Frauenneuharting wegen zweier Unfälle an ihrer Hausfassade verpasst. Nun ist sie 100 Jahre alt geworden.

Frauenneuharting – Elisabeth Fischer ist keine, die es leicht aus den Latschen haut. Zwei Mal rauschten der Hagingerin (Gemeinde Frauenneuharting) Fahrzeuge in die Hausfassade, was ihr den Spitznamen „Trümmerfrau“ einbrachte. Jetzt hat sie gemeinsam mit Freunden und Familie ihren 100. Geburtstag gefeiert. Sie ist halt eine Unverwüstliche. Und eine Selbermacherin. Den Geburtstag samt Musikbegleitung organisierte sie selbst, erzählt ihre Nichte Leni Baumgartner. Daheim wiederum hat die „Lisl“, wie sie alle nennen, ihren Haushalt im Griff und ganz genaue Vorstellungen, wie etwa das Futter für die Hühner geschnitten sein muss. Um die Tiere kümmert sie sich jeden Tag liebevoll. „Als sie einmal im Krankenhaus war, hat sie geschaut, dass sie schnell wieder heimkommt, weil wir ihr das nicht recht machen konnten“, erzählt die Nichte und muss hörbar schmunzeln.

Zweimal litt die Fassade: Den Spitznamen „Trümmerfrau“ brachten Elisabeth Fischer die Unfälle ein, von denen ihr Haus heimgesucht wurde – 2000 rasierte ein außer Kontrolle geratener Mülllaster ihre Schlafzimmerwand (Foto), 2012 raste ein Auto frontal in ihre Eingangstür. Auch Hühnerstall und Nebengebäude erwischte es schon. Zum Glück gab es dabei nie schwerere Verletzungen.
Zweimal litt die Fassade: Den Spitznamen „Trümmerfrau“ brachten Elisabeth Fischer die Unfälle ein, von denen ihr Haus heimgesucht wurde – 2000 rasierte ein außer Kontrolle geratener Mülllaster ihre Schlafzimmerwand (Foto), 2012 raste ein Auto frontal in ihre Eingangstür. Auch Hühnerstall und Nebengebäude erwischte es schon. Zum Glück gab es dabei nie schwerere Verletzungen. © privat

Schwer fällt Elisabeth Fischer der Verzicht aufs Autofahren, das sie nach einer Operation im Alter von 98 dann doch hat sein lassen. Aber die Verwandtschaft schaut, dass die Lisl eine Mitfahrgelegenheit hat, wenn sie nach Grafing oder Frauenneuharting in den Gottesdienst, zum Seniorennachmittag oder zum Gartenbau-Stammtisch will oder Besorgungen erledigt. Bedauerlicherweise ist ihr Kartenspiel-Stammtisch über Corona etwas eingeschlafen – Das Watten ist eins ihrer Hobbys.

Ein Herzerl zum Hundertsten: Der Jubilarin (Mitte) gratulieren Bürgermeister Eduard Koch und Landrats-Stellvertreterin Magdalena Föstl.
Ein Herzerl zum Hundertsten: Der Jubilarin (Mitte) gratulieren Bürgermeister Eduard Koch und Landrats-Stellvertreterin Magdalena Föstl. © privat

Elisabeth Fischer ist in Haging geboren, aufgewachsen und zeitlebens dageblieben. Diese Kontinuität allein ist aber sicher nicht das Rezept, um 100 Jahre alt zu werden. Ihre Nichte Leni Baumgartner muss etwas überlegen, bis sie über ihre Tante sagt: „Sie denkt immer positiv.“ Auch die erwähnten Unfälle habe die Seniorin immer mit Fassung getragen – Hauptsache, es hat sich niemand schlimmer verletzt. Und noch etwas hilft ihr, gesund und munter zu bleiben: Dass Fischer ein süßes Schnapserl ungern links liegen lässt. Bei ihr geht kein Besucher wieder aus dem Haus, ohne mit einem Likörchen anzustoßen.

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