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„Limone“ bleibt die Wahl der Bahn

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Kreuze markieren den Verlauf der von der Bahn vorgeschlagenen Trasse „Limone“, auf der die Geschwindigkeit von 230 km/h gefahren werden kann.
Kreuze markieren den Verlauf der von der Bahn vorgeschlagenen Trasse „Limone“, auf der die Geschwindigkeit von 230 km/h gefahren werden kann. © hr

„Das Ergebnis des Trassenauswahlverfahrens bestätigt sich auch in der Systematik des Kritikpapiers“, stellte die Bahn am Dienstag vor Dialogforum und Politikern fest. 

Landkreis - Für die Bahn bleibt die Bürger-Variante „Türkis“ auch unter den Voraussetzungen des „Stresstests“ – bedeutungsgleich mit leicht veränderten Parametern und modifiziertem „Trassenauswahlverfahren“ – hinter „Limone“ zurück. Für die Bürgerinitiative „Brenner-Nordzulauf – Landkreis Ebersberg“, die auf rund 2.000 Unterschriften ortsansässiger Bürger hin agiert, aber zeigt sich „Fehler wurden also gemacht, aber leider nur an einer Stelle im ersten Schritt korrigiert“. Nur zwei statt zuvor drei Nutzenpunkte trennen die Trassenvarianten „Türkis“ und „Limone“.

Selten sieht man in der Öffentlichkeit Bürger und politische Gremien von der Ortsebene bis hinauf zum Landesparlament so einig beieinander wie beim Thema Trassenauswahl „Limone“. Die Notwendigkeit der Ertüchtigung der Bahnlinie bestreitet niemand. Doch stimmt die große Mehrheit der Bürger und Politiker nicht für zwei neue Gleise, die nach Vorstellungen der Bahn durch die Landschaft verlegt werden. Die Bahn hingegen zitiert gerne die wenigen „Limone“-Befürworter.

Drei Monate Zeit brauchte die Bahn, um die kritischen Anmerkungen und Vorschläge des sachkundigen Ingenieurs und Initiators Andreas Brandmaier in einer „ergebnisoffenen Prüfung“ durch ihre eigenen Gutachter zu bewerten. Daher heißt es seitens der Bürgerinitiative „Brenner-Nordzulauf – Landkreis Ebersberg“: „Wir fordern eine erneute, deutlich unabhängigere Prüfung, da bereits schon beim ersten Blick zahlreiche Unstimmigkeiten auffallen, denen wir intensiv nachgehen werden“. Seitens der DB wird ebenfalls verschwiegen, dass sich der Abstand zwischen den Trassen „Türkis“ und „Limone“ um einen Nutzenpunkt reduziert hat. Es steht jetzt folglich 47 zu 49 Nutzenpunkte.

„Ich bin entsetzt, aber nicht überrascht über die Entscheidung der Bahn. Leider hat sie ihre Chance nicht genutzt und zeigt erneut, wie wenig sie die Belange der Region und demokratisch gefasste Beschlüsse ernst nimmt. Mehrere Gremienentscheidungen, darunter Gemeinde- und Stadtratsbeschlüsse und ein Kreistagsbeschluss wurden nicht respektiert. Sogar der Bayerische Landtag hat sich auf meine Initiative hin eindeutig positioniert und sich ohne Gegenstimme für die landschaftsverträglichere „Bürgertrasse“ (Türkis) und gegen die von der Bahn favorisierte und umweltzerstörende Vorzugstrasse „Limone“ ausgesprochen“ betonte der Grafinger Landtagsabgeordnete Thomas Huber.

Ein Mahnfeuer für einen umweltschonenden und landschaftsverträglichen Bahn-Ausbau soll am Samstag, 3. Dezember, ab 16.15 Uhr entlang der geplanten Trasse „Limone“ zwischen Dorfen und Niclasreuth leuchten. Die Demonstrierenden treffen sich anschließend zum Austausch in Niclasreuth in der Scheune zwischen Dorfstraße 17 und Straßbergweg 1. ar

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