Denn nach dem letzten Planungsstand lässt sich dieses Vorhaben aus statischen Gründen nicht realisieren, zumindest nicht finanziell tragbar, wie er erzählt. „Zwar sind wir in dem Neubau eingeplant, aber ob das für uns Sinn macht, müssen wir uns gut überlegen.“ Er meint damit, dass einerseits der urige Raum mit seiner wohnzimmerartigen Atmosphäre für die Veranstaltungen von zentraler Bedeutung sei, der spezielle Charme der Schrottgalerie, und, dass man andererseits bei Bezug des Neubaus mit einer deutlich höheren Miete zu rechnen habe. Da das Prinzip der Schrottgalerie auf freiem Eintritt und Spenden basiert, müsste man in einem solchen Fall über neue Strukturen nachdenken. Größl spricht von Vereinsgründungen, einem Trägerverein sowie einem Förderverein. „Aber passt das zu uns? Wir wollen doch kein kommerzieller Veranstalter werden. Jeder von uns hat einen normalen Beruf.“ Spaß muss es machen. Die letzten Jahre ging dies alles wunderbar auf. Größl und seine Mitstreiter sind deshalb auf der Suche nach einer alternative Spielstätte. Doch die findet sich nicht so leicht. „Wenn es blöd ausgeht, müssen wir für den Moment aufhören,“ sagt er bedrückt. Eine nicht ganz einfache Situation für eine von der Corona-Pandemie ohnehin stark gebeutelte Kultureinrichtung. „Vielleicht findet sich ja noch ein bislang unentdeckter Ort.“ Zu wünschen wäre es, denn gerade jetzt wäre die Schließung der Schrottgalerie ein fatales Signal.
ha