Die Jugendsozialarbeit an Schulen (SaS) zählt zu den sogenannte „Freiwilligen Aufgaben“ des Landkreises und wird von aus eigenen Mitteln finanziert. Die hierbei arbeitenden Sozialpädagogen sind an den landkreiseigenen Schulen, den Realschulen in Ebersberg, Markt Schwaben und Poing sowie den Gymnasien in Grafing, Markt Schwaben, Vaterstetten und Kirchseeon tätig. Die Sozialpädagogen stehen Schülern, Eltern und auch Lehrern bei Problemstellungen beratend zur Seite. Das Konzept der SaS ist an das Konzept der „Jugendsozialarbeit an Schulen“ (JaS) angelehnt, die an Grund- und Mittelschulen sowie Förderzentren angeboten wird.
Neben der allgemeinen „Jugendsozialarbeit an Schulen“ können Schüler aufgrund einer Regelung gemäß des Sozialgesetzbuches (SGB VIII) auch eine Unterstützung erfahren, um „in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung“ gefördert zu werden. Damit sollen Benachteiligungen vermieden oder gar abgebaut werden. Eine fachliche Diagnose ist die Voraussetzung, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen.
Diese Unterstützung kann punktuell auch in Form der sogenannten Schulbegleitung erfolgen. „Es handelt sich dabei um eine Pflichtaufgabe des Kreisjugendamtes Ebersberg, die entsprechend dem individuellen Bedarf des Kindes oder Jugendlichen zu erbringen ist“, erläuterte Christian Salberg, Leiter des Kreisjugendamtes.
Auch hierfür sind in den vergangenen fünf Jahren die Kosten erheblich angestiegen. Dabei konnte man beobachten, dass dieser Anstieg in allen Schulformen zu finden war. Auch in den Sonderpädagogischen Förderzentren wurde „diese Hilfe zunehmend in Anspruch genommen“.
Dieser Entwicklung legt Salberg „eine immer größer werdende Anzahl von verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen“ zugrunde, „für deren Förderung und Betreuung die vorhandenen pädagogischen Konzepte und die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer nicht ausreicht“.
Waren es „im Jahr 2017 noch 26 Schülerinnen und Schüler, die eine Schulbegleitung in Anspruch nahmen, so stieg deren Anzahl laut Statistik vom Februar 2022 bereits auf 50 Fälle“. Salberg prognostizierte einen weiteren Anstieg bis Jahresende. Die Kosten für die Schulbegleitung lagen im Jahr 2017 bei knapp 370.000 Euro, im vergangenen Jahr waren bereits 712.000 Euro zu verbuchen.
Auch durch Poollösungen oder das Betreuen von zwei Kindern durch einen Schulbegleiter konnten die Kosten nicht gesenkt werden. Und so gibt Salberg der Politik die Hausaufgabe, „das System Schule müsste personell aufgestockt und auch konzeptionell und lehrpädagogisch in die Lage versetzt werden, alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von deren persönlichen Eigenschaften, zu fördern und zu betreuen“. ar