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Kabarett mal anders: Publikum trägt Badehose und Bikini

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„Wasser ist nicht so meins“: Markus Schneider hat bayerische Lieder und Text mit ins Kirchseeoner Schwimmbad gebracht. Sein Publikum lauscht in Schwimmsesseln. Foto: jro
„Wasser ist nicht so meins“: Markus Schneider hat bayerische Lieder und Text mit ins Kirchseeoner Schwimmbad gebracht. Sein Publikum lauscht in Schwimmsesseln. Foto: jro

Kirchseeon - Eine Riesengaudi, vor allem für die Kinder, ist die Kabarettveranstaltung im Hallenbad. Sie genießen es, dass das Hallenbad an dem Abend bis spät geöffnet ist. Einlass ist ab 19 Uhr, die Vorstellung beginnt um 20 Uhr.

So kann vor Beginn der Veranstaltung noch ausgiebig geplanscht, geschwommen, getaucht, gepaddelt und gesprungen werden.

Das besondere Highlight des Abends sind dabei die schwimmenden, blauen Plastiksessel. Eigentlich sind sie für die Veranstaltung gedacht, aber sie eignen sich nun einmal so gut zum Spielen, herunter gleiten, springen und darunter durch tauchen.

Als das Kabarett beginnt, schnappt sich jeder einen blauen Sessel und schwimmt näher an den vorderen Beckenrand. In einer Reihe schaukelt nun gespanntes Publikum auf der Wasseroberfläche oder sitzt um den Pool herum. Nebenbei bemerkt, der Dresscode heißt „Badebekleidung“. Doch wie sich zeigt, beinhaltet das alles, was sich im geheizten Schwimmbad gut tragen lässt. Kurze Sommerkleidchen, T-Shirt und Shorts, natürlich auch Bikinis und Badehosen und vor allem - Badelatschen. Die stehen dann bunt am Beckenrand, während ihre Besitzer auf einem herrlich wabbeligen Sessel das Gleichgewicht halten und dem Kabarettisten Markus Schneider lauschen. Gelacht wird eher vorsichtig und beim Applaudieren krallen sich die Zehen in den Beckenrand. Aber wo schon hat man soviel Bewegungsfreiheit, kann während der Vorstellung rückwärts paddeln oder hin- und herwippen. All das gehört zur Gaudi dazu.

Markus Schneider hat eigene bayerische Lieder und Texte mitgebracht. „Wasser“, sagt er, „ist nicht so meins.“ Und so erzählt er lieber von Milchzähnen, die er nicht wegschmeißen kann und von skurrilen Sprüchen auf Grabsteinen. Das ist nun wieder nicht so „ihrs“. Die Kinder in der ersten Reihe hören aber aufmerksam zu. Für eine kleine Weile herrscht Ruhe auf dem Wasser. Als Schneider wie ein Countertenor die hohen Lagen singt, sind alle begeistert und der Applaus ist groß. Danach gleitet das junge Publikum ins Wasser und es wird geplanscht, gelacht, getaucht…

Die Erwachsenen genehmigen sich alkoholfreie Cocktails mit phantasievollen Namen, wie „blauer Kapitän“ oder „Hexenschuss“. Ins kalte Wasser gesprungen, sind nicht nur die Zuhörer. Auch für den Kabarettisten ist der Auftritt eine Herausforderung. Aber „untergehen kann ich nicht, dafür ist das Wasser nicht tief genug“, witzelt er.

Ernster Hintergrund der Veranstaltung ist, dass der Markt Kirchseeon das Schwimmbad aus Kostengründen schließen wollte. So entstand ein Förderverein, der nun mit Aktionen wie Entspannungsschwimmen, Weißwurstfrühstück und Sommerparty den Schwimmbadbetrieb belebt. Nächste geplante Aktion ist eine U 12 Party für die unter Zwölfjährigen. Die Idee ist, eine Kinderdisco mit Schwimmen, Spielen und fetziger Musik anzubieten. Sie findet statt am: 16. Juni von 16 bis 18 Uhr.

Von Nicole Sutherland

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