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21 Windräder - eins für jede Gemeinde im Kreis Ebersberg: Vorschlag stößt bei Kreisräten auf Wohlwollen

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Von: Robert Langer

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Windräder und Photovoltaikfreiflächenanlagen entlang der Autobahn: So könnte es im Landkreis nach den Vorstellungen der BüKE aussehen.
Windräder und Photovoltaikfreiflächenanlagen entlang der Autobahn: So könnte es im Landkreis nach den Vorstellungen der BüKE aussehen. © BüKE

Jeder Gemeinde im Landkreis Ebersberg ihr eigenes Windrad: Dieses Konzept hat eine Arbeitsgruppe im Kreistag vorgestellt. Und stieß auf Interesse.

Landkreis – Das Thema passt in die derzeit laufende, heiße Debatte um fünf Windräder im Ebersberger Forst, die emotional geführt wird. Was aus einem nun vorliegenden Vorschlag für den ganzen Landkreis wird, ist offen. 21 Windräder, eines in jeder Gemeinde: eine faire Verteilung. Das ist die Kernaussage in einem externen Konzept, das jetzt im Umweltausschuss des Kreistages vorgestellt wurde.

Dabei soll die 10-H-Regelung, also der in Bayern geltende Abstand zwischen Windrad und Wohnbebauung, teilweise deutlich unterschritten werden. Dahinter steckt das Forschungsprojekt „Aktive Bürgerexperten in Klimaschutz und Energiewende (Aktiv BüKE)“, unterstützt von der Deutschen Umwelthilfe, der TU München, der Medical School Hamburg und dem Fraunhofer Institut. Engagiert haben sich für ein Projekt im Landkreis eine Reihe von Bürgern – weder Experten noch politische Mandatsträger – die mit unkonventionellen Ideen an die Frage herangingen. Präsentiert wurde dies bereits in Internetveranstaltungen. Nun stellten Lea Steiner und Antonias Breinl die Ergebnisse im Umweltaussschuss des Kreistags vor.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist die gleichmäßige Verteilung.

Karl Schweisfurth, ÖDP-Kreisrat

Für dieses Engagement gab es im Gremium viel Lob. „Was mir besonders gut gefallen hat, ist die gleichmäßige Verteilung“, meinte etwa ÖDP-Kreisrat Karl Schweisfurth. „Ich fände es gut, wenn wir das Konzept im Kreistag weiter verfolgen.“ Man sollte das mit anderen Planungen zusammen bringen, so der Vorschlag von Ilke Ackstaller (Grüne). Die Initiatoren sollten jedoch nicht enttäuscht sein, wenn daraus nichts werde. Lob für das Engagement auch von Martin Lechner (CSU). Die Vorschläge sollten in die Diskussion mit den Bürgermeistern eingespeist werden, so die Anregung von Landrat Robert Niedergesäß (CSU) jetzt im Ausschuss.

Die Ergebnisse wurden zur Kenntnis genommen.

Landrat Robert Niedergesäß

Der Landrat machte gegen über der EZ allerdings auch deutlich, dass die Verteilung von Windrädern die Angelegenheit und Zuständigkeit der Kommunen sei. Er werde den Gemeinden hier keinen Ratschlag geben und sich nicht in deren Planungshoheit einmischen. Grundsätzlich freue es sich über jedes Windrad, das dazu beitrage, die Klimaschutzziele zu erreichen. Aus dem Landratsamt hieß es zudem, in Abwägung aller Vor- und Nachteile befürworte der Landrat die 10-H-Regelung. Sie verbiete ja auch keine Windräder, sondern erfordere eine aktive Planung der Gemeinden. Dies setzt den Dialog mit den Bürgern voraus und fordert auch Mut seitens der politischen Verantwortlichen. Den Bürgermeistern solle das BüKE-Konzept vorgestellt werden.

Wie Landrat Robert Niedergesäß bestätigte, haben die Rathauschefs in jüngster Zeit darüber beraten, ob sie einer gemeinsamen Konzentrationsflächenplanung nähertreten wollen. „Aber genauere Planungen gibt es noch nicht, nur die Idee, die Planungen zum Beispiel in drei Teilräumen weiterzuverfolgen.“ Zunächst aber soll das Ergebnis des Bürgerentscheids am 16. Mai zu den Windrädern im Forst abgewartet werden.

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