Modernes "Räuber und Gendarm"

Im Keller des Kostümladens "Horror-Shop" in Landsham gibt's seit Samstag, 20. Februar, die Möglichkeit, eine Art Videospiel in realer Form zu spielen. In der "Shockers Lasertag Arena" ist modernes "Räuber und Gendarm" möglich.
Geschossen wird mit Infrarot-gesteuerten Phasern, die ähnlich funktionieren wie eine TV-Fernbedienung. "Absolut ungefährlich", sagen die Macher der neuen Sportstätte.
Wer Kriegsspiel und Häuserkampf erwartet, ist bei der „Shockers Lasertag Arena“ in Landsham an der falschen Adresse. Auf der 480 Quadratmeter großen Spielfläche stehen viele Wände und ein paar Stationen, alles in Neonlicht und Nebel getaucht – ein mit UV-Schwarzlicht, Lichteffekten und mit Musik ausgestattetes Labyrinth zum Spielen. „Es ist wie Räuber und Gendarm“, sagt Randy Mikel’s (den man tatsächlich mit Apostroph am Ende schreibt). Er und Vincent Halbig eröffnen am heutigen Samstag ihre Lasertag-Arena. In Landsham, im Keller des „Horror-Shop“, in dem es Verkleidungen aller Art gibt. Daneben ist das Lager, von dem aus Grusel- und andere Kostüme per Internet in alle Welt verschickt werden. Und: Randy Mikel’s bestückt Filmproduktionen, beispielsweise mit nachgebauten Leichenteilen.
Die Idee für eine Lasertag-Arena hatten er und Geschäftsführer Halbig schon länger, bis zur Realisierung dauerte es

aber. Weil zunächst der Gemeinderat von Pliening gegen den Umbau im Keller des Geschäfts an der Gewerbestraße 15 war. Das Landratsamt Ebersberg als höher gestellte Genehmigungsbehörde hatte aber nichts dagegen, da es sich offiziell um eine Sportstätte handelt. Und so erhielten Mikel’s und Halbig vergangenes Jahr die Genehmigung.
„Shockers Lasertag kann man mit einem Live-Videospiel vergleichen“, sagt Randy Mikel’s. Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln und mit seiner Mannschaft zu gewinnen. Bis zu drei Teams gleichzeitig können in der Arena spielen. In den vergangenen Tagen vor der Eröffnung waren unter anderem Mitglieder des Plieninger Gemeinderates auf Einladung von Mikel’s zum Testen gekommen.
Jeder Spieler trägt eine Weste und hat einen Infrarot-gesteuerten (ähnlich einer TV-Fernbedienung) Phaser, eine Art Pistole. Mit dem versucht er, Gegner zu treffen. An fünf Stellen (vier auf der Weste, eine am Phaser) werden Treffer gezählt. „Das Spiel ist absolut ungefährlich, weil es kein richtiger Laserstrahl ist, sondern gebündeltes LED-Licht“, sagt Randy Mikel’s. Bei den bisherigen Testspielen habe sich gezeigt, dass die Mannschaften (bis zu 24 Personen können gleichzeitig spielen) nicht länger als 15 bis 20 Minuten durchhalten. „Es ist anstrengend.“ Körperlich wie geistig, Kondition und höchste Konzentration sind gefordert.
Nach einem Spiel steht ein großer Lounge- und Wartebereich zum Regenerieren zur Verfügung. Alkohol gibt’s keinen, schließlich handle es sich um eine Sportstätte, sagt Mikel’s. Insgesamt ist das „Shockers Lasertag“-Areal 750 Quadratmeter groß. Über 100 000 Euro habe er in das Projekt gesteckt, sagt der Inhaber. Fast alle Dekorationsteile stammen aus seinem Horror-Kostümladen. „Wir basteln und dekorieren halt gerne“, sagt er schmunzelnd, der die Arena und die Lounge als „Party- und Spielzone“ bezeichnet.
Armin Rösl