1. Startseite
  2. Lokales
  3. Ebersberg
  4. Markt Schwaben

Zwischen Attentaten und Bürgerprotesten: Begegnungen und Studien im Heiligen Land

Erstellt:

Von: Jörg Domke

Kommentare

Eine Gruppenbild von den Reiseteilnehmern. Mit dabei auch Pfarrer Mitri Raheb (vorne 4.v.l.)
Eine Gruppenbild von den Reiseteilnehmern. Mit dabei auch Pfarrer Mitri Raheb (vorne 4.v.l.) © privat

Stark beeindruckt von der rauen Realität kamen 26 Markt Schwabener Teilnehmer einer Studien- und Begegnungsfahrt ins Heilige Land zurück.

Markt Schwaben - Studien- und Begegnungsreisen nach Israel und Palästina gibt es, organisiert und durchgeführt von der evangelischen Gemeinde in Markt Schwaben, schon seit 2006. Einer, der sich da besonders auskennt, ist Pfarrer Karl-Heinz Fuchs. Jetzt ist er mit einer 26-köpfigen Reisegruppe wieder unterwegs gewesen und inzwischen zurückgekehrt nach erlebnisreichen Tagen im Heiligen Land.

Man bekam quasi hautnah mit, dass sich der Alltag der Menschen, ob israelisch oder palästinensisch, dort nach wie vor sehr schwierig gestaltet. Nicht nur, dass es gerade Proteste wegen einer Justizreform der neuen Regierung gibt oder immer wieder Gewalt auf den Straßen herrscht, wo sich die Interessen von Israelis und Palästinensern kreuzen. Auch die Themen Wasser bzw. Wassermangel bekam die Delegation aus Markt Schwaben und Umgebung direkt zu spüren, berichtet Fuchs. Der Trip sei diesmal auch beeinflusst gewesen von einer Gewalttat, bei der in der Nähe elf Palästinenser getötet worden seien, so der Schwabener Pfarrer.

Sonnenaufgang am See Genezareth.
Sonnenaufgang am See Genezareth. © privat

Neun Tage bei acht Übernachtungen verbrachte die Reisegruppe im Nahen Osten. Man sah dabei touristische Ziele wie den See Gennesaret ebenso wie das Tote Meer, Jerusalem und Bethlehem; aber auch Stätten, zu denen die Schwabener Gemeinde seit vielen Jahren enge Beziehungen unterhält; etwa die Dar al-Kalima Akademie mit Schule und benachbarter Universität. Dort gab es auch Begegnungen samt Austausch mit dem evangelischen Pfarrerskollegen Mitri Raheb, der schon mehrfach in Markt Schwaben war.

Besuch in der Schule, die schon oft mit Spenden unterstützt wurde

Weil ausdrücklich auch immer Begegnungen mit Ortsansässigen zum Programm der Reisen gehören, gab es diesmal einen Besuch der Gedenkstätte Vad Vashem, aber auch lockere Treffs mit Studenten der Dar al-Kalima-Uni. Dort habe sich, so Fuchs, inzwischen eine Bildungseinrichtung etabliert, die nicht zuletzt berufsbegleitend agiere und besonders Hotel- und Küchenfachkräfte ausbilde, aber auch Schmuckdesigner, Kultur-Manager oder Innenarchitekten. Die Schule nebenan ist einst auch mit Spendenmitteln aus Markt Schwaben gebaut worden.

Die Schule Dar al-Kalima.
Die Schule Dar al-Kalima. © privat

Reisen nach Israel und Palästina? Als organisierte Gruppenreise sei das derzeit nach vorsichtiger Einschätzung Fuchs’ durchaus machbar. Wer privat unterwegs sei, müsse dagegen um einige Besonderheiten wissen: etwa die Trennung Israels durch eine Maurer vom Westjordanland. Mit dem Pkw kann man beispielsweise nicht auf die Westbanks fahren. Fuchs: „Urlaub in Palästina ist jedenfalls kein Erholungsurlaub“. Die jüngste Fahrt der Markt Schwabener kam irgendwie einem Spagat gleich: „Wir waren nicht nur zu touristischen Zielen unterwegs, sondern haben auch die biblische Besinnung gesucht. Die aktuelle Politik ist bei solchen Touren ohnehin nie zu umgehen, sondern allgegenwärtig“, so Fuchs.  

Noch mehr Nachrichten aus der Region Ebersberg lesen Sie hier. Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Ebersberg-Newsletter

Auch interessant

Kommentare