Kinder tauchen ein in eine Welt des Staunens und Experimentierens

Minipänomenta heißt eine Ausstellung, an der sich Kinder mit technischen und naturwissenschaftlichen Phänomenen beschäftigen können. Zurzeit ist die Ausstellung zu Gast in Markt Schwaben.
Markt Schwaben - Warum gibt es so lustige Töne, wenn man mit einem Badelatschen kräftig auf die Öffnung eines Kunststoffrohrs schlägt? Wie geht das nur, dass ein eckiger Würfel rollt? Dass eine Kerze erlischt ohne Sauerstoff. Und dann ist da noch der Sechs-Kilo-Stein an einem Haken, der plötzlich im Wasser ein paar hundert Gramm an Gewicht verloren hat.
Naturwissenschaftliche Experimente dieser Art gibt es seit über einer Woche, und nun noch für ein paar Tage, in den Räumen der Grundschule Markt Schwaben zu bestaunen. „Miniphänomenta“ heißt das alles. Und dahinter verbirgt sich eine rund 50 Stationen umfassende Ausstellung, mit der naturwissenschaftliche und technische Phänomene besonders Kindern plastisch gemacht werden sollen.
Kinder begleiten Eltern und Großeltern und zeigen, was es in ihrer Schule gerade gibt
Am vergangenen Donnerstag war am späten Nachmittag „Tag der offenen Tür“ in der Grundschule. Gleich zur Eröffnung kamen ein paar hundert Schulkinder, zumeist in Begleitung von Eltern oder gar Großeltern, ins Schulhaus bzw. auf das Gelände rundherum, um nach ein paar Ansprachen sodann einzutauchen in eine Welt des Staunens, Forschens und Entdeckens, wie es in einem Begleittext der Bildungsinitiative „Technik - Zukunft in Bayern 4.0 des Bildungswerks“ der Bayerischen Wirtschaft (bzw.) ohne Übertreibung heißt.
Weil der eine oder andere Grundschüler schon ein wenig Erfahrung mit den Experimentierstationen hat sammeln können in den letzten Tagen, nahmen nicht wenige Kinder ihre Mütter, Väter oder Omas und Opas auch gerne gleich mal an die Hand, um ihnen zu zeigen, was es da so alles an Phänomen in der Welt der Wissenschaft und Technik anzuschauen gibt. So mancher Opa schien gleich mal selbst Spaß gewonnen zu haben, wie es schien. Und bewegte mit Freude im Gesicht mal eben an zwei beweglichen, eben angelegte Metallschienen eine mächtige Kugel, wobei als Antrieb lediglich eigene ruckartige Bewegungen ausreichten.
Organisatoren wollen junge Menschen für Technik und technische Berufe begeistern
„Vieles ist so, dass es sich die Kinder auch ohne fremde Hilfe haben ergründen können“, schwärmte derweil Schulleiterin Monika Seidel, die bis jetzt nur positive Rückmeldungen erhalten hat; von den Kollegen, Eltern und auch den Kollegen.
Drei der Stationen hat sich die Markt Schwabener Grundschule schon sichern können, sagte sie. Sie sollen künftig einen festen Platz im Schulgebäude bekommen und die Experimentierfreude der Kinder weiter am Leben erhalten. Nun hoffen die Rektorin und das Kollegium, dass sich am Ort noch ein paar Sponsoren finden lassen, die bereit wären, Material zu finanzieren, mit denen man weitere Experimentierstationen nachbauen kann. Damit die Freude am Forschen langfristig erhalten bleiben möge.
Das Bildungsprojekt „Miniphänomenta“ gibt es in Bayern seit gut 15 Jahren. Hauptförderer sind die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände. Pro Schuljahr kommt die Ausstellung an etwa zwölf Grundschulen im Freistaat zum Einsatz. Dass dabei auch ein spezieller Hintergedanke eine Rolle spielt, wird offiziell gar nicht in Abrede gestellt. Bayern brauche in Zukunft ganz besonders junge Leute in naturwissenschaftlich-technischen Berufen, heißt es in einem am Donnerstag verteilten Pressetext.
Entwickelt und fachlich begleitet wurde die Miniphänomenta unter anderem an der Universität in Flensburg. In der nördlichsten Stadt Deutschlands gibt es seit vielen Jahren auch ein Museum, in dem die 44 in Markt Schwaben aufgebauten Experimente - und noch viele, viele mehr - von großen und kleinen Forschern ausprobiert werden können.
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