Kunstpfad 2023: Wenn die Kunstwerke zu ihren Freunden kommen

Der Kunstpfad 2023 ist eröffnet. Er wird bis 16. April dauern. Fast 40 Künstlerinnen und Künstler stellen an 29 Stätten im Ort ihre Werke aus.
Markt Schwaben - Wohl selten hat das Foyer des Rathauses so viele Menschen gesehen wie am Sonntagnachmittag: Aus allen Richtungen waren Kunst-Interessierte gekommen, um hier den Start des zweiten Kunstpfads mitzuerleben.
Dieses Projekt hatte während der Corona-Pandemie Premiere gefeiert und war damals sehr gut angenommen worden – ganz nach dem Motto, dass die Kunst zu ihren Freunden kommen muss, wenn diese nicht zu ihr finden dürfen. Immerhin war der Kunstpfad auch die Initial-Zündung für den neu geschaffenen Aktivkreis Kunst & Kultur am Ort (wir berichteten mehrfach).
Auch Bürgermeister Michael Stolze war überwältigt vom Ansturm, dieses Interesse habe Strahlkraft über die Grenzen der Gemeinde hinaus, sagte er. „39 Kunstschaffende haben sich diesmal beworben, bei uns in der Gemeinde ihre Kunstwerke auszustellen, an mittlerweile 29 Stationen“. Auch wenn er sich selbst eher als Kunstbanausen verorten würde, so verstehe er doch, „dass Kunst in jedweder Form durchaus starke Empfindungen auslöst“.
Dass Markt Schwaben mit dem nun zweiten Kunstpfad so großes Interesse beim Publikum hervorrufe, belege übrigens die Qualität des bisher Gebotenen. „Wir als Gemeinde können nur das Umfeld stellen, Kunst und Kultur aber schaffen jene Brücken, die für unser Zusammenleben wichtig sind. Sie sind letztlich der Nährboden für eine lebendige Gemeinschaft“, gab sich der Rathauschef überzeugt von der guten Idee.
Wer alles sehen will, kann einen 4,5 km langen Spaziergang planen
Die Impulsgeberin und „Macherin“ Anja Birnkraut, von Beruf Kunstpädagogin, freute sich über den riesigen Zuspruch. „Wir haben heuer einen 4,5 Kilometer langen Weg geschaffen, vorwiegend durch die Ortsmitte, entlang dessen Kunstfreunde in 20 Geschäfts-Schaufenstern und neun privaten Locations viel Buntes und Interessantes entdecken können. Dabei wussten die Kunstschaffenden, als sie sich bei uns bewarben, noch gar nicht, wo genau sie ausstellen würden. In manchen Fällen mussten geringe Veränderungen vorgenommen werden, aber an allen Stationen wurden wir freundlich empfangen“.
Dann endlich enthüllte sie zusammen mit dem Bürgermeister und der Künstlerin Elena Rid jenes große Plakat, das in einer Übersicht alle Stationen des neuen Kunstpfads zeigt.
Kleine Gewinnaktion, die sich Bruno Kukla ausgedacht hat
Alle Kunstschaffenden wurden nun einzeln vorgestellt und ihr jeweiliger Standort mit einem Fähnchen auf der Karte fixiert. „Markt Schwaben wird so in den kommenden Wochen bunter“, gab sie als Motivation allen jenen mit auf den Weg, die nun - ganz nach Gusto und Gelegenheit - verschiedene Stationen lokaler Kunstdarbietungen erkunden wollen.

Fünf junge Künstler, die bei einer Aktion von Anja Birnkraut zusammen mit dem Jugendzentrum an einem Fotowettbewerb mit dem Thema „Reflexionen“ teilgenommen hatten, bekamen zudem einen Gemeinde-Gutschein sowie eine Urkunde. Dabei wurde Julian Schlicht Fünfter, Alicia Bähr gewann Platz vier, Kaya Mendyka belegte den dritten Rang hinter der Zweiten, Stefanie Helmich.
Gewinner eines Jugendfotowettbewerbs ausgezeichnet
Den ersten Preis holte sich Jakob Schlicht mit seinem Werk „Fire and Ice“ (Feuer und Eis). Alle diese Fotos sind auf einem Monitor im Rathaus-Foyer auch weiterhin zu bestaunen.
Die Kunstpfad-Eröffnung bekam aber nicht nur einen Rahmen mit Bildern und Fotos, auch Musik kam zu ihrem Recht. Und so unterhielt das Schwabener Streichquartett, bestehend aus vier jungen Damen, mit Melodien des Barock-Komponisten Georg Friedrich Händel die Gäste. Am 18. März veranstaltet der Kunstpfad übrigens ein Extra-Programm an verschiedenen Plätzen im Ort. Dann wollen auch jene zwei winzigen Freikletterer-Figuren von Bruno Kukla entdeckt werden, die sich irgendwo auf dieser spannenden Tour verstecken. Wer sie findet, so verspricht der Künstler, bekommt eine Belohnung.
Weitere Infos, auch zu den Kunstschaffenden, unter www.markt-schwaben.de/kunstpfad.
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