Grafing - Die Verwaltung der Musikschule wandert von Grafing nach Ebersberg. Nur vorübergehend, wurde in der jüngsten Verbandsausschusssitzung der Volkshochschule in Kirchseeon betont.
Wenn sich die räumliche Situation in Grafing verbessert habe, soll es wieder zurück gehen. Und: Der Umzug sei schon vor der Teilschließung des Grafinger VHS-Gebäudes in der Rotter Straße angedacht gewesen.
Neue Räume will die Musikschule in Ebersberg beziehen. Im Bürgerhaus im Klosterbauhof werden Flächen frei, wenn die VHS das geplante Haus auf dem Gelände der ehemaligen Molkerei nutzt. Dort sollen insgesamt rund 900 Quadratmeter angemietet werden, um die Aktivitäten der Bildungseinrichtung an einem Standort zusammen zu fassen. Einen Großteil der Kosten übernimmt die Stadt Ebersberg, einen Teil aber auch der Zweckverband. Denn im Gebäude sollen auch Spezialräume untergebracht werden, beispielsweise für berufliche Bildung, die von mehreren Verbandsgemeinden genutzt werden.
Das Konzept stieß im Ausschuss auf große Zustimmung. „Ich schaue begeistert nach Ebersberg“, so die Grafinger Verbandsrätin Ottilie Eberl. Die Grünen-Stadträtin will sich auch in ihrem Stadtrat für eine ähnliche Lösung einsetzen.
Musikschulleiter Peter Pfaff kritisierte die allgemein schlechte Raumsituation der Musikschule. Speziell in Grafing sei der Unterricht nach der Schließung Rotter Straße auf neun Standorte verteilt. Das schulische Leben komme zum Erliegen. Man müsse viel Energie in die Bewältigung der Krise stecken. Pfaff dankte ausdrücklich seinem Personal, aber auch dem Rathaus Grafing für den großen Einsatz in dieser Situation. Pfaff forderte eine bessere Raumausstattung. Und er betonte: Die Eltern der Grafinger Musikschüler zahlten pro Jahr 250 000 Euro für die Ausbildung ihres Nachwuchses. „Das ist ein deutliches Votum. Und das sind auch Wähler.“ Ein Fingerzeig an die Politik. Der Grafinger Stadtrat berät am kommenden Dienstag über das Thema.