Ebersberg - Impfen lassen oder nicht? Das ist für viele Bürger die Frage. Das Gesundheitsamt Ebersberg hat dazu eine klare Meinung, wenn es sich um die Krankheiten Masern, Mumps oder Röteln handelt. „Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit“, informiert dazu der Leiter des Gesundheitsamtes, Hermann Büchner.
Besonders gefürchtet sei die Hirnentzündung, eine Komplikation, die im Gefolge einer Maserninfektion auftreten kann und gar nicht so unwahrscheinlich ist. Das Risiko gibt Büchner mit 1 zu 500 bis 2000 an. Erklärtes Ziel der Weltgesundheitsorganisation sei es deshalb, bis zum Jahr 2010 die Masern in Europa zu eliminieren, wozu auch die Aktion des örtlichen Gesundheitsamtes einen Beitrag leisten will.
Bei der Ausrottung von Krankheiten sind die Fachleute allerdings mit ihren eigenen Prognosen schon auf den Bauch gefallen. Denn dem Bemühen um eine hohe Durchimpfungsrate steht die Impfmüdigkeit und Skepsis in Teilen der Bevölkerung gegenüber. Auch was die Masern betrifft, ist die Durchimpfungsrate von 95 Prozent noch längst nicht erreicht, weshalb das Gesundheitsamt auch für eine Teilnahme an seiner freiwilligen und für die Eltern kostenfreien Impfaktion aktiv wirbt. Die Impfkommission empfiehlt zwei Masernimpfungen möglichst im frühen Kleinkindesalter.
Eine Mumpsinfektion kann ebenfalls Dauerschäden verursachen, warnt das Gesundheitsamt. In 15 Prozent aller Fälle kommt es zu einer Gehirnhautentzündung, männliche Jugendliche werden in seltenen Fällen durch eine Mumpsinfektion unfruchtbar.
Eine Schutzimpfung gegen Röteln empfiehlt die Ebersberger Gesundheitsbehörde vor allen Dingen deswegen, dass es bei Mädchen in einer späteren Schwangerschaft nicht zu einer Infektion mit diesem Virus kommt, der am Ungeborenen schwerste Schäden verursachen kann. Die Rötel-Schutzimpfung bei Buben soll dagegen verhindern, dass sie die Infektion weitergeben können.
Gleichzeitig zur Masern-Mumps-Röteln-Impfung der 4. Klassen wird in den sechsten Klassen gegen Polio, Diphterie, Tetanus und Keuchhusten geimpft.
Weitere Informationen erhalten Eltern am Montag, 12. Oktober, von 18 bis 20 Uhr unter der Telefonnummer (0 80 92) 823-374. Sie können sich auch persönlich beim jeweiligen Impftermin vor Ort beraten lassen.
Alle Impftermine
werden jeweils im Terminkalender der Ebersberger Zeitung veröffentlicht. Los geht’s am 1. Oktober in den Schulen in Eglharting und Ebersberg.
Von Michael Seeholzer