Laut EIP-Geschäftsführerin Pamela Grund stehen aktuell 35 Kinder auf der Warteliste für die Mittagsbetreuung ab September. Insgesamt könne der Verein 75 Grundschüler betreuen. Zum nächsten Schuljahr würden, Stand jetzt, lediglich acht derzeitige Viertklässler die Mittagsbetreuung verlassen. Im neuen Schuljahr aber werden laut Grundschulrektorin Katrin Dung drei 1. Klassen mit insgesamt 75 Kindern gebildet. Demzufolge entsteht die Warteliste. Die es auch beim Hort (derzeit 79 Plätze) gibt, wie Grund berichtet. Hier seien es für kommendes Schuljahr aktuell 13 Kinder.
In den Kindertagesstätten in der Gemeinde Pliening ist der Platzbedarf abgedeckt. Das teilte Bürgermeister Roland Frick in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend mit. „Da sind wir gut aufgestellt.“ Nichtsdestotrotz habe sich der Gemeinderat laut Frick im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung mit der Frage beschäftigt, ob und wie man dem allgemeinen Mangel an Fachpersonal in Kitas entgegenwirken könne.
In einem gemeinsamen Antrag an den Gemeinderat bringen die Ratsmitglieder Béatrice Merk (fraktionslos) und Ludwig Huber (Wählergruppe Gelting) zusammen mit der Kinder- und Jugendbeauftragten Kathleen Günnewicht unter anderem die Zahlung einer Ballungsraumzulage für Kita-Fachpersonal und auch für Mittagsbetreuung und Hort ins Spiel. Wie Frick am Freitag berichtete, habe man darüber in nicht-öffentlicher Sitzung gesprochen. Zu dem Thema solle in nächster Zeit ein Referent des Bayerischen Gemeindetages in den Gemeinderat eingeladen werden. Dieser solle erläutern, ob und in welcher Höhe eine Zuschusszahlung seitens der Gemeinde an Kita-Träger rechtlich möglich ist.
Pamela Grund, Geschäftsführerin der Elterninitiative Pliening (EIP), hat hierzu eine klare Meinung: „Ich würde eine Arbeitszulage sehr begrüßen“, sagte sie am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung.
Armin Rösl
In der Gemeinderatssitzung sagte Bürgermeister Roland Frick, dass die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Grundschulleitung und der EIP alles tun werde, um den Kindern Plätze anbieten zu können. „Uns sind die Familien in Pliening nicht wurscht“, betonte er mit Bezug auf zum Teil unflätige E-Mails, die er in den vergangenen Tagen erhalten habe. Derzeit werde an Lösungsmöglichkeiten gearbeitet.
Wie die aussehen könnten, erläuterten Frick, Rektorin Dung und EIP-Geschäftsführerin Grund am Freitagmittag in einem Pressegespräch in der Grundschule. Katrin Dung führte in einen Mehrzweckraum, der ab dem nächsten Schuljahr für die Mittagsbetreuung zur Verfügung gestellt werde.
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Um die Betreuung tatsächlich anbieten zu können, werde allerdings Personal benötigt, sagten Pamela Grund und Roland Frick. Insbesondere für die Zeit von 11 bis 14 Uhr. Hier gehen Gemeindeverwaltung und EIP nun an die Öffentlichkeit, um Betreuerinnen und Betreuer zu suchen. „Omas, Opas, Rentnerinnen, Rentner, Elternteile“ zählt Frick auf. Jeder könne sich melden. Die Betreuung werde als Mini-Job-Stelle (520 Euro) vergütet. „Für die rund 40 Kinder fehlen uns drei, vier Leute“, so Frick mit Blick auf die Warteliste. Auch junge Menschen, die einen Bundesfreiwilligendienst („Bufdi“) in der Grundschule inklusive Mittagsbetreuung absolvieren möchten, können sich melden, sagten Frick, Dung und Grund.
In der Gemeinderatssitzung bat der Bürgermeister darüber hinaus Eltern, sich bei der Mittagsbetreuung wenn möglich untereinander auszuhelfen. Ziel sei es dennoch, ausreichend Personal zu finden. Dies werde in den nächsten Wochen versucht. Der erste Schritt für eine Erweiterung der Mittagsbetreuung sei mit den zusätzlichen Räumlichkeiten in der Grundschule gemacht. „Wir haben jetzt zwar Platz, aber keine Betreuerinnen und Betreuer“, so Frick, der um Verständnis warb: „Ich kann niemanden herzaubern.“
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Kontakte
Interessenten, die in der Mittagsbetreuung auf Mini-Job-Basis arbeiten möchten, können sich in der Schule, im Rathaus oder im EIP-Büro melden. Die Kontakte:
• Rathaus: (08121) 793-0.
• EIP-Büro: (08121) 22309-10; E-Mail: kontakt@eip-pliening.de
• Grundschule: (08121) 77780.