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Bayernwerk: Poings Wohngebiet W3 kann an Fernwärme angeschlossen werden

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Von: Armin Rösl

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Fernwärmeleitung (Symbolbild)
Fernwärmeleitung beim Spatenstich zum Lerchenwinkel in Poing-Nord. © J. Dziemballa

Das Poinger Wohngebiet W3 kann nachträglich ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Das teilt die Bayernwerk Natur GmbH mit. Fürs W4 hingegen sieht es schlecht aus.

Poing – Das Wohngebiet W3 in Poing-Nord kann an das Fernwärmenetz mit Geothermie angeschlossen werden. Das sagte Robert Budde, Vertriebsleiter der Bayernwerk Natur GmbH, in einer Infoveranstaltung am Dienstagabend in der Aula der Anni-Pickert-Schule. Vor rund 100 interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus den Wohngebieten W3 und W4 präsentierte Budde die Ergebnisse der Prüfung für die beiden Quartiere.

Poing: Rund 100 Besucher bei Infoveranstaltung

Demzufolge wäre für das W3 der Anschluss möglich, aufgrund der dortigen Mischbebauung mit zahlreichen Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen. Im W4 hingegen, wo überwiegend Einfamilien- und Reihenhäuser stehen, sei keine wirtschaftliche Erschließung mit Fernwärme realistisch. Außer einigen Ausnahmen, was aber noch geprüft werden müsse.

Poing: W3 könnte an Bestandsleitung angeschlossen werden

Die Bestandsleitung endet am westlichen Rand des Wohngebiets W2. Von dort, im Bereich des Franz-Marc-Weges, könnten die Leitungen ins W3 weitergeführt werden. Vorausgesetzt, es gibt genügend Interessenten. Das scheint der Fall zu sein, wie sowohl die Infoveranstaltung zeigte als auch die bislang bei Bayernwerk Natur eingegangenen Mitteilungen von Hauseigentümern, von denen Budde berichtet.

Der Vertriebsleiter stellte am Dienstagabend Berechnungen für Hausanschlusskosten inklusive Zuschussmöglichkeiten und Austauschbonus bei Gasheizungen, die älter als 20 Jahre sind, vor. Als ein Beispiel nannte er die einmaligen Anschlusskosten bei einer 14 kW Fernwärmeleistung, die rund 16 400 Euro betragen würden.

Informationen zu Fernwärme und Anschlussmöglichkeiten

Die Gemeinde Poing hat die Präsentation der Bayernwerk Natur GmbH von Dienstagabend auf die Gemeinde-Homepage gestellt. Inklusive Beispiel-Kostenberechnungen und allgemeinen Informationen zur Fernwärme in Poing: www.poing.de. 

„Wir wollen mehr Schwung in den Fernwärmeausbau in Poing bringen“, sagt Budde über das Ziel der Bayernwerk Natur GmbH. Neben den Wohngebieten W3 und W4 befinden sich in Poing-Süd die Fischersiedlung/Römerstraße sowie der Bereich Sommer-/Schulstraße in der Prüfung für den Anschluss. Des Weiteren seien die Bürgermeister-Germeier-Straße und der Ausbau der Anzinger Straße in Planung. Bereits umgesetzt werden derzeit der Lerchenwinkel (W7) in Poing-Nord sowie Am Hanselbrunn und Prielmayrstraße im südlichen Gemeindegebiet.

Poing: Bayernwerk will „mehr Schwung“

Nächstes Ziel sei es, bis Ende des 1. Quartals 2023 anhand der eingegangenen Interessenten zu entscheiden, ob das Netz ins W3 ausgebaut wird. Falls ja, wolle das Bayernwerk wenn möglich noch in diesem Jahr das Wohngebiet anschließen. Im nächsten Schritt, so Budde, würden Eigentümer und Hausverwaltungen explizit informiert mit Kostenberechnungen.

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W3 und W4 sind die einzigen Wohngebiete in Poing-Nord, die nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen sind. Den Grund erläutert Bürgermeister Thomas Stark mit Blick auf die Geschichte: „Es wurde im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes für das Wohngebiet W3 im Auftrag der ARGE Am Bergfeld in den Jahren 2000/2001 eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durch ein Ingenieurbüro für die Versorgung der Gebiete W3 und W4 mit Fernwärme oder Erdgas durchgeführt. Diese kam zum Ergebnis, dass die Versorgung mit Erdgas wirtschaftlicher war. Deshalb hat sich der Gemeinderat damals für die Versorgung mit Erdgas ausgesprochen. Sämtliche Gebäude sind an das Erdgasnetz angeschlossen.“ Das Wohngebiet W3 wurde ab 2002 umgesetzt, die Bebauung im W4 erfolgte ab dem Jahr 2004.

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