„Sind wir alt geworden in diesen zehn Jahren Kunststoff?“, fragt sich etwa Maria Heller aus Markt Schwaben. Sie sucht auch eine Antwort darauf, ob Kunst in diesen Tagen einen Beitrag dazu leisten kann, menschliches Leid andernorts zu lindern. So hat sie etwa Menschengruppen auf der Flucht modelliert, „um ein wenig die aktuelle Situation zu begreifen“. Ihre dreidimensionalen Eindrücke erwidert ihr Gast Bjarne Geiges aus München mit seinen Fotografien als Ausdruck von Begegnung. Ort: Markgrafenweg 33 in Markt Schwaben.
Trotz Nach-Pandemie und Kriegswirren wollen auch die vier Frauen aus dem Atelier am Osterfeld (Kampenwandstraße 1) in Poing-Süd gute Gefühle vermitteln. Die ganz unterschiedlichen Bilder von Conny Boy, Conni Propstmeier, Rosi Hingerl und Inge Schmidt ruhen in Themen wie Natur, starken Farben und Landschaften. Schmidt hat sich gar einer Skulptur aus der Fabelwelt gewidmet, dem Barberinischen Faun. Zu ihnen gesellt sich erstmals Holzkünstler Stefan Pillokat aus Markt Schwaben, auch bekannt als Clown Pippo.
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Im Sitzungssaal des Rathauses von Anzing (Schulstraße 1), wo sonst der Gemeinderat tagt, stellen gleich vier Männer aus: Peter Böhm plant eine so genannte „Zeigung“, Siegfried Horst viel Farbiges auf Leinwand und Keramik, Norbert Haberkorn aus Poing seine Gedanken zum Graffiti „1984“ als immerwährendes Begleitmotiv unzähliger S-Bahn-Fahrten, und Johannes Mayrhofer sieht den „Schatten der Kuh“ als Impuls für grafische Experimente – Besucher dürfen sich auf Überraschungen aller Art einstellen.
In Parsdorf hat sich das Atelier von Ulrike Pfeiffer (Hartholzweg 14) längst etabliert, diesmal bietet sie auch Gästen hier künstlerischen Unterschlupf. Denn Claudia Sack und Christine Rath schließen sich gerne der Künstlergruppe Kunststoff an, haben dabei spannende Themen in ungewöhnlicher Umsetzung mit dabei.
Ottilie Gaigl und Günter Zozmann im Atelier Graga in Markt Schwaben (Geltinger Straße 65) schließlich haben für sich entschieden, „sich von Eitelkeiten zu trennen und Wesentliches zu suchen“, wie immer das auch von ihnen künstlerisch umgesetzt wird.
Alle Ateliers sind am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Mai jeweils von 14 bis 19 Uhr geöffnet, Eintritt frei. Eigens für die Anzinger Grundschüler ist die Ausstellung im dortigen Rathaus auch noch am Montag, 23. Mai, zu sehen.
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Friedbert Holz