- vonArmin Röslschließen
Poing
Damals, zum Start in der
, hatten acht Kinder das Angebot wahrgenommen, erzählt Gründerin Claudia Demmel. Heute versorgt die Kolpingfamilie im Auftrag der Gemeinde insgesamt etwa 300 Kinder bei der Mittagsbetreuung in den Grundschulen am Bergfeld, Karl-Sittler-Straße und Anni-Pickert und gibt in den jeweiligen Mensen täglich zwischen 350 und 400 Essen aus. Dieses stammt vom Caterer „Köstlich & Co.“, der auch die betreibt.39 Mitarbeiter beschäftigt die Kolpingfamilie mittlerweile, bietet für sie interne und externe pädagogische Schulungen und Fortbildungen an. Laut jetzt im Gemeinderat vorgelegter Jahresrechnung 2017/18 betrugen die Personalkosten knapp 61.750 Euro für die Essensausgabe und 368.000 Euro für die Mittagsbetreuung. Hinzu kommen die Kosten für das Essen in Höhe von 205.000 Euro. Gedeckt werden die Ausgaben von Elternbeiträgen und, je nach Bedarf, von Zuschüssen der Gemeinde Poing.
Weil sie selbst berufstätig war und mittags keine Betreuung für ihre kleine Tochter hatte, ergriff Claudia Demmel vor knapp 25 Jahren mit dem Elternbeirat der Karl-Sittler-Schule die Initiative und stellte zusammen mit Mitstreiterinnen sowie der Kolpingfamilie die erste Mittagsbetreuung auf die Beine. Die ist heute täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet, wer ab 14 Uhr gebucht hat, bekommt Hausaufgabenbetreuung. Zusätzlich bietet die Kolpingfamilie für die Mittagskinder zu ausgewählten Zeiten (sechs Wochen im Jahr) auch eine Ferienbetreuung an, von 8 bis 15.30 Uhr.
Nach Unterrichtsschluss kommen die Kinder in die eigens eingerichteten und nach Jahrgangsstufen aufgeteilten Räume der „Mibe“, wie die Mittagsbetreuung liebevoll von allen genannt wird. Dort warten die Betreuerinnen, spielen, basteln und malen mit den Kindern bis zum Mittagessen. Ab 14 Uhr ist Hausaufgabenzeit.
Doris Canale ist seit 23 Jahren bei der Mittagsbetreuung. Freude bereitet es ihr immer noch, erzählt sie: „Es macht einfach Spaß mit den Kindern.“ Gleiches erzählt Maria Schatzl, die seit 2013 in der „Mibe“ ist.
„Der Bedarf und die Nachfrage nach unserem Angebot ist mit den Jahren stetig gestiegen“, erzählt Claudia Demmel. Sie hat schon lange ihren früheren Beruf als Arzthelferin an den Nagel gehängt und kümmert sich hauptberuflich um die Verwaltung. Früher war sie ebenfalls in der Betreuung tätig, „aber das geht nicht mehr“. Die Anzahl der Kinder, das Personal, die Organisation – all das könne nicht mehr nur nebenbei bewältigt werden. In Zeiten, in denen aufgrund hoher Mieten bzw. Wohnungs-/Hauspreise oftmals beide Elternteile arbeiten müssen, sind viele froh, dass es für Kinder das warme Mittagessen und die „Mibe“ in den Grundschulen gibt.
Eine Mittags- bzw. Hausaufgabenbetreuung gibt es für die Lehrer der Grundschulen zwar nicht, aber: Auch sie können, gegen Bezahlung, in der Mensa essen. Aber erst, nachdem alle Kinder versorgt sind.