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Wahlskandal: Vaterstettener landen wider Willen auf AfD-Listen - Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft

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Von: Michael Acker

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Blick auf Rathaus und Kirche in Vaterstetten. Die Gemeinde ist wegen der AfD in die Negativ-Schlagzeilen geraten.
Blick auf Rathaus und Kirche in Vaterstetten. Die Gemeinde ist wegen der AfD in die Negativ-Schlagzeilen geraten. © Stefan Rossmann

Im Vaterstettener AfD-Wahlskandal um zweifelhafte Kandidaten-Anwerbung ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. AfD-Gemeinderat Schmidt hat selbst Anzeige erstattet.

Vaterstetten - Hat das dubiose Anwerben von Vaterstettenern für Wahllisten der rechtsradikalen AfD eine strafrechtliche Dimension? 

AfD-Wahlskandal in Vaterstetten: Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Staatsanwaltschaft München II will dieser Frage nachgehen. Sie hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, wie Sprecherin Andrea Mayer der Ebersberger Zeitung sagte. Weitere Angaben könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden.

AfD-Skandal bei Kommunalwahl im Landkreis Ebersberg: Sieben Vaterstettener landen auf Liste

Wie berichtet, geben insgesamt sieben Vaterstettener an, wider Willen auf den Listen der AfD für die Gemeinderatswahl Vaterstetten und die Ebersberger Kreistagswahl zu stehen. Sie seien vom örtlichen Gemeinderat Manfred Schmidt (82) übertölpelt worden. Der 82-Jährige bestreitet das.

Video: Welche Aufgaben haben Stadtrat und Gemeinderat? 

Kommunalwahl-Skandal im Landkreis Ebersberg: „Opfer“ schildert verstörende Szenen

Ein „Opfer“ sagte vor laufender Fernsehkamera, Schmidt habe sie das Formular blanko unterschreiben lassen. Andere sagen, der Gemeinderat habe nicht gesagt, dass er Kandidaten für die rechtsradikale AfD suche.

AfD-Skandal vor Kommunalwahl in Vaterstetten: Grüne wollen demonstrieren

Die Vorfälle sind auch Gegenstand der nächsten Gemeinderatssitzung in Vaterstetten am Donnerstag, 13. Februar. Im Vorfeld wollen die Grünen gegen Manfred Schmidt demonstrieren.

Wahlskandal in Vaterstetten: AfD-Mann erstattet auch Anzeige

Unterdessen wurde bekannt, dass Schmidt Anzeige gegen Unbekannt wegen Verletzung der Verschwiegenheitspflicht erstattet hat. 

Das bestätigte ein ranghoher Mitarbeiter des Rathauses. Einige Kandidaten, die ihre Bewerbung rechtzeitig zurückgezogen hatten, seien schon von der Kripo vernommen worden. Hintergrund ist, dass die Kandidatenlisten der AfD vor der Sitzung des gemeindlichen Wahlausschusses durchgesickert waren. 

So hatten Kandidaten noch kurze Zeit die Möglichkeit, von der Kandidatur zurückzutreten. Diese Frist endete am 23. Januar.

Lesen Sie auch unseren Kommentar zum Thema: Genug ist genug: Gehen Sie, Herr Schmidt!

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