Gefahrgut-Unfall auf der A99: So lang dauerten die Aufräumarbeiten

Zu einem schweren Unfall kam es am Montag auf der A99 bei Vaterstetten. Beteiligt waren fünf Lastwagen, drei davon mussten abgeschleppt werden. Die Feuerwehr war bis spätnachts im Einsatz
Update vom 17. September 17.30 Uhr:
Vaterstetten – Bis spät in die Nacht auf Dienstag hat der Gefahrgut-Einsatz auf der A 99 gedauert. Ein mit giftigem Epoxidharz beladener Lastwagen hatte am Montagnachmittag vier Lkws aufeinandergeschoben. Dabei wurde ein Fahrer eingeklemmt und die geladenen Fässer verteilten sich auf der Autobahn (wir berichteten). Mit ihnen der toxische Inhalt. Aufgrund der umfangreichen Bergungsarbeiten war die Autobahn in Richtung Nürnberg für mehrere Stunden gesperrt.
Für die Bergung unter Atemschutz wurden im Verlauf des Tages weitere Feuerwehren des Landkreises Ebersberg angefordert. Sie mussten der erschöpften Einsatzkräfte ablösen, die schon viele Stunden abgeleistet hatten. Laut Feuerwehr waren die Kräfte bis 3.15 Uhr im Einsatz. Derart kompliziert waren die Bergungs- und Reinigungsarbeiten. Nach jedem Arbeitsschritt mussten die Einsatzkräfte, die unter Atemschutz arbeiteten, in einem Zelt dekontaminiert. Die giftigen Fässer wurden vom THW, begleitet von der Feuerwehr, in eine Sondermüllverbrennungsanlage nahe Ingolstadt gebracht.
700 Liter Diesel wurden abgepumpt
Auch die Bergung des Lkw gestaltet sich schwierig. Das Spezialunternehmen konnte den havarierten Sattelzug nicht abtransportieren, bevor die Diesel-Tanks leer gepumpt waren, meldet die Feuerwehr Haar. Daraufhin rückte diese mit einer Pumpe und einem Container an. Etwa 700 Liter Kraftstoff wurden aus den Tanks abgepumpt. Anschließend konnte das Fahrzeug mit einem Kran auf einen Tieflader zum Abtransport gehoben werden.
Die Autobahn wurde nach Bergung des verbliebenen Wracks und Ausbaggern des Mittelstreifens sowie Reinigung der Fahrbahn erst gegen 3 Uhr früh für den Verkehr freigegeben. Die Kreisbrandinspektion Ebersberg, Rettungsdienste, Autobahnmeisterei, Autobahnpolizei Hohenbrunn mit Gefahrgutteam, Fachberater Autobahndirektion Südbayern, Bergeunternehmen, eine Straßenreinigungsfirma und ein Baggerbetrieb arbeiteten Hand in Hand.
Der ursprüngliche Artikel vom 16. September:
Vaterstetten - Einer der Laster war mit Gefahrgut beladen. Aufgrund der umfangreichen Bergungsarbeiten musste die A 99 in Fahrtrichtung Nürnberg für mehrere Stunden gesperrt worden. Kurz vor dem Autobahnkreuz hatte ein mit Gefahrgut beladener Sattelzug vier weitere Lastwagen bzw. Gespanne aufeinander geschoben.
Unfall auf A99: Fünf Lkw bei Vaterstetten kollidiert
Der Fahrer des mit einer giftigen bzw. reizenden Harzlösung in Fässern beladenen Lkw wurde eingeklemmt und konnte von den Feuerwehren erst nach einer Dreiviertelstunde befreit werden. Dabei musste teilweise unter Atemschutz gearbeitet werden. Mehrere Fässer waren auf die Autobahn gestürzt und Gefahrgut frei geworden. Zum Glück trieb der Wind die Gase von dem zertrümmerten Führerhaus weg.
Auch auf der A9 gab es einen Unfall: Am Dienstagabend krachte ein Sattelzug ungebremst auf ein Stauende auf der A9 im Kreis Eichstätt. Der Fahrer wurde schwer verletzt aus dem Führerhaus befreit.
Unfall auf A99 bei Vaterstetten: Gefahrgut aus Fässern freigesetzt
Die Bergung der Havaristen dauerte Stunden, die Autofahrer mussten Geduld mitbringen. Im Einsatz waren Feuerwehren aus den Landkreisen Ebersberg und München sowie die Berufsfeuerwehr München mit einem 50-Tonnen-Kranwagen. Dieser kam aber für die Rettung nicht mehr zum Einsatz. Der Verletzte wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.
In Garching ist bei einem Unfall mit einem BMW und einem Maserati ein junger Mann getötet worden. Drei weitere wurden verletzt. Der Crash geschah an einer funktionierenden Ampel. Das berichtet merkur.de.*
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