Reitsbergers Mahnung zum Abschied: Baut nicht alles zu

Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger hat seinen letzten Neujahrsempfang auch dazu genutzt, mahnende Worte an seine möglichen Nachfolger zu richten.
Vaterstetten – Zum letzten Mal lud der scheidende Bürgermeister Georg Reitsberger (Freie Wähler) zum Neujahrsempfang in den Festsaal des

Carecon-Seniorenparks: „Altersbedingt konnte ich mich nicht noch einmal zur Wahl stellen, doch es gibt schon fünf Bewerber, die mit den Hufen scharren.“ Unter den Gästen waren aber nicht nur alle fünf Bürgermeisterkandidaten, sondern auch etliche Anwärter für den kommenden Gemeinderat, was Reitsbergers Referent Georg Kast zu dem Hinweis verleitete: „Wir haben Bändchen vorbereitet als Symbol für alle diejenigen, die heute nicht auf Politik angesprochen werden wollen.“
„Bauen und bewahren“
Reitsberger blickte zurück auf Ereignisse, die seine Amtszeit prägten, wie etwa das Gewerbegebiet Parsdorf, die Nachverdichtung im Siedlungsbereich mit all ihren Problemen und die angespannte Finanzlage. An seine Nachfolger richtete er die Mahnung: „Unser Auftrag muss lauten: Bauen und bewahren mit Augenmaß und Vernunft. Gönnen wir unseren Kindern und Enkeln bitte noch den Hauch einer Gartenstadt und eine freie Sicht über steinige Äcker und das Erlebnis unserer waldreichen Gegend.“
Amt war große Herausforderung
Sein Amtsantritt im Oktober 2013 sei eine große Herausforderung gewesen, die er aber gerne angenommen habe: „Als orts- und heimatverbundener Bürgermeister habe ich mein Amt gerne geführt und war stets darauf bedacht, es mit Würde und Verantwortung auszufüllen“, sagte er unter dem Applaus der Anwesenden. Außerdem dankte Reitsberger seinen Mitarbeitern, seiner Frau („Sie war gerade sehr im Stress mit einer elfköpfigen Geburt, aber Hündin Wally und ihr Nachwuchs sind wohlauf“) und den vielen Ehrenamtlichen im Saal: „Ihr seid das Salz in der Suppe einer lebendigen Gemeinde.“
Im Mai wird Reitsberger Opa
Langweilig dürfte es Reitsberger übrigens auch nach der Wahl nicht werden, denn Sohn Quirin macht ihn im Mai zum Opa. Der Nachwuchs stand auch beim Neujahrsempfang im Mittelpunkt, zumindest was den Showteil betraf: Das Streicherensemble „Con Brio“ der Musikschule bestand aus acht Minderjährigen, die Harfinistin Sophie Pfaffenstaller ist elf Jahre alt, die Violonistin Nathalie Wagner 16, später rockte die Band des Humboldt-Gymnasiums den Saal und auch in der Big Band der Musikschule waren zwölf Jugendliche vertreten.
Junge Tanzpaare als Stars des Abends
Die Stars des Abends aber waren zwei junge Tanzpaare: Egle Rupeikyte und Nils Traulsen sind erst zehn Jahre alt, Nils’ großer Bruder Tim (15) und dessen Tanzpartnerin Annalena Karaman (13) sind bayerische Vizemeister in der Kategorie Standardtänze. Dass sie alle aber auch lateinamerikanische Tänze beherrschen, stellten sie an diesem Abend gekonnt unter Beweis: Abwechselnd zeigten die beiden Paare Rumba, Cha-Cha-Cha und Jive und rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.
Susanne Edelmann
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