Vaterstettener Jungautor (24) bringt seinen ersten Gedichtband heraus

„Ungestüme Dreistigkeiten“ heißt der Gedichtband, den der junge Autor Jannik Richter aus Vaterstetten herausgebracht hat. Die Texte sind teilweise frivol, teilweise nachdenklich, teilweise gesellschaftkritisch, aber nicht ideologisch.
Vaterstetten – „Ich gehe davon aus, dass meine Texte auch Leute interessieren können, die sonst keine Gedichte lesen“, sagt Richter im Gespräch mit der Ebersberger Zeitung.
Auslöser, mit dem Schreiben ernsthafter zu beginnen, war für den 1994 in München geboren Autor die Musik. Er hat Klavier und Schlagzeug gelernt, mag Jazz und Heavy Metal. Als er in einer Band spielte, begann er Texte für die Songs zu schreiben. Er machte sein Abitur am Gymnasium in Vaterstetten. „Deutsch war schon immer eines meiner besseren Fächer.“ Es gehe ihm darum, sich mit der Sprache auszudrücken, mit der Sprache zu spielen, zu experimentieren. „Mir kommt einfach ein Gedanke und ich versuche, den dann in einem Gedicht umzusetzen.“
Intensiver wurde das Schreiben, als er drei Jahre in Salzburg Musikwissenschaften studierte und auch in der Stadt lebte. Entstanden sind in dieser Zeit sehr viele Texte. Rund 100 hat er herausgesucht, mit denen er zufrieden ist. „Sie sollten nicht in der Schublade liegen.“ Die Gedichte hat er erstmal die Familie und Freunde lesen lassen. Anschließend schickte er seine Werke an eine Reihe von Verlagen, publizierte auch kurzzeitig im Internet. Dann wurden seine Gedichte von einem Verlag aus Heidelberg angenommen. „Das ist für mich natürlich eine Bestätigung“, freut er sich.
Inzwischen studiert Richter in München Audio Engeniering und wohnt wieder in Vaterstetten. Neben dem Studium liest er sehr viel, deutsche Klassiker („Rilke mag ich sehr gerne“) und historische Romane. „Aber ich bin offen für alles.“ Für seine lustigen Sprachexperimente hat ein Vorbild: Heinz Erhard, der für seine Wortspiele bekannt ist. „Er hat mich sehr inspiriert.“
Das Studium dauert noch eineinhalb Jahre. Wo sein beruflicher Weg hinführt, weiß Richter noch nicht. Es soll aber auf alle Fälle etwas Kreatives sein. „Mit dem Schreiben Geld verdienen zu können, wäre natürlich auch schön.“ Einen zweiten Gedichtband Band kann sich der Autor schon vorstellen. „Aber das wird noch ein paar Jahre dauern, bis ich wieder so viele gute Texte zusammen habe. Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht.“
Auffällig an dem Buch mit dem schwarzen Einband sind die sehr gelungen Illustrationen. Diese stammen von der Vaterstettenerin Lea Weil.