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Das steht im Windgutachten zum Ebersberger Forst: Investor zuversichtlich

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Von: Josef Ametsbichler

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Eine Windrose, in der die Windrichtungen für die Messstelle eingezeichnet sind.
Auch die Windrichtung wurde am geplanten Windkraft-Standort im Ebersberger Forst auf 140 Metern Höhe gemessen. © Datenquelle: Green City AG, Grafik: merkur.de

Der Wind weht stark genug über den Ebersberger Forst, um daraus rentabel Strom zu erzeugen - so interpretiert der Investor Green City Energy seine Messdaten.

Landkreis – In der Debatte um den Windkraft-Standort Ebersberger Forst spielt ein Argument eine wichtige Nebenrolle: Die Frage nach der Rentabilität. Vor allem, dass diverse Messgutachten nicht frei zugänglich sind, macht Kritiker argwöhnisch. Auf Anfrage hat der Energiedienstleister Green City Energy, der die heiß debattierten fünf Anlagen plant, seine Berechnungsgrundlagen mitgeteilt: 5,23 Meter pro Sekunde betrug demnach die durchschnittliche Windgeschwindigkeit am Standort während der Messung von März 2013 bis Juni 2014. Ein Gutachterbüro errechnete daraus eine „langzeitbezogene Windgeschwindigkeit“ von 5,59 Metern pro Sekunde.

Das reicht, findet das Unternehmen. Sabine Müller, Projektleiterin Akquise bei der Green City AG: „Die Windmessung am Ebersberger Forst und die daraus berechneten Erträge eines Gutachterbüros zeigen, dass ein wirtschaftlicher Betrieb der fünf Windenergieanlagen möglich ist.“

Gemessen wurde auf 140 Metern Nabenhöhe - Moderne Windräder sind deutlich höher

Nicht zuletzt wegen der größeren und verbesserten Windkraftanlagen, argumentiert Green City. Denn gemessen habe man vor fast einem Jahrzehnt auf 140 Metern Höhe – der damals üblichen Rotor-Nabenhöhe. Mittlerweile bringen es die Anlagen auf Nabenhöhen von 160 bis 170 Meter und auch die immer größeren Rotoren überstreichen eine wesentlich höhere Fläche. Insgesamt komme so ein Windrad daher auf eine Höhe von 240 bis 250 Meter.

Schwankt übers Jahr: Diese Windstärken hat Green City auf 140 Metern Höhe im Forst gemessen. Moderne Anlagen sind deutlich höher. © Datenquelle: Green City AG, Grafik: merkur.de

Interne Berechnungen des Unternehmens kalkulierten mit diesen Maßen der neuesten Anlagengeneration – das gebe die Windmessung von damals her, da zudem bis hinunter auf 60 Meter Höhe gemessen worden sei. Daraus lasse sich ein Höhenprofil auch für oberhalb der Messpunkte ableiten. „Eine Aktualisierung des Gutachtens ist daher zum jetzigen Zeitpunkt weder notwendig noch geplant“, teilt Green City mit.

Green City zu Windkraft-Projekt im Ebersberger Forst: Kalkulieren mit vielen Szenarien

Das Unternehmen gibt sich zuversichtlich – der Ertrag steigere sich mit jeder Anlagen-Generation um rund ein Fünftel bis ein Viertel. Bei vier größeren Generationssprüngen seit Planungsbeginn 2011 gebe der Stand der Technik 90 bis 100 Prozent Mehrertrag her.

Green City betont auch, dass der „Zeitpunkt der Inbetriebnahme für das Projekt Ebersberg noch nicht feststeht und in ferner Zukunft liegt“. Daher stehe noch kein konkreter Anlagentyp fest, bis zum Bau könne sich in der Branche vieles ändern. Das Unternehmen kalkuliere mit verschiedenen Szenarien, was die Preisentwicklung angeht – in Bezug auf die Möglichkeiten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sowie auf den freien Strommarkt. „Aus diesem Grund können wir weder valide Angaben zu den möglichen Baukosten noch zu den Einspeisepreisen machen“, erklärt Projektleiterin Müller. Die Tendenz ist aber klar: Kleiner werden die Anlagen offenkundig nicht.

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