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A94: Flüsterasphalt für Schwindkirchen

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Dorfen - Während der Bau der Autobahn A 94 vorangeht, wird hinter den Kulissen um Verbesserungen gekämpft - und ein weiterer Erfolg erzielt.

Wie die Heimatzeitung erfahren hat, haben sich auf Einladung von Erdings Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) erneut hochrangige Vertreter aus Politik, Autobahndirektion Süd sowie der Bürgerinitiative in Schwindkirchen zu einer Gesprächsrunde zum Thema A 94 getroffen. Mit dabei waren Staatsminister Marcel Huber (CSU), Bundestagsabgeordneter Max Lehmer (CSU), Landtagsabgeordneter Jakob Schwimmer (CSU), Dorfens Bürgermeister Heinz Grundner (CSU), sowie fünf Vertreter der Bürgerinitiative Schwindkirchen und der Präsident der Autobahndirektion Südbayern, Paul Lichtenwald.

Landrat Bayerstorfer bestätigte auf Nachfrage, dass das Gespräch stattgefunden habe. In der Runde sei „in sachlicher und konstruktiver Atmosphäre“ der aktuelle Sachstand und begleitende Maßnahmen zum Schutz der von der A 94 betroffenen Gemeinden diskutiert worden.

Zur Sprache sei auch der Lärmschutz für Schwindkirchen gekommen, ein Aspekt der den betroffenen Bürgern unter den Nägeln brennt. Lichtenwald habe zugesagt, dass unter anderem „Verbesserungen beim Asphalt durch einen neuen lärmmindernden Deckenbelag mit einer 1,5 bis zwei Zentimeter starken Dünnschicht erzielt werden“. Das reduziere den Lärm um zusätzlich zwei Dezibel. Bayerstorfer erzählt, er habe dafür plädiert, auch Kaidach in den Streckenabschnitt mit lärmdämpfendem Belag einzubeziehen.

Der Kreischef habe zudem angeregt, „durchgehende Lärmschutzmaßnahmen zu prüfen und wie teuer dieses wäre“. In der aktuellen Planung würden zwei Lücken mit insgesamt 300 Metern klaffen. Lichtenwald habe laut dem Kreischef aber zu bedenken gegeben, dass Finanzierungsprobleme drohten, denn für den durchgängigen Bau von Lärmschutzmaßnahmen gebe es keine rechtliche Grundlage. Gegebenenfalls könnte sogar eine Beanstandung durch den Bundesrechnungshof folgen, weil Weisungen des Bundes missachtet würden. Ein kompletter Lärmschutz käme dann in Frage, sollte die Stadt Dorfen die Mehrkosten übernehmen. Dazu sagte Bürgermeister Grundner auf Nachfrage, es sei abzuwarten welche Kosten entstünden. Dann könne man darüber im Stadtrat beraten.

Nichts Neues war die Forderung, dass die zwei Bauabschnitte Pastetten - Dorfen, Dorfen - Heldenstein, die jetzt nur noch einen Arbeitstitel haben, unbedingt zeitgleich fertiggestellt und für den Verkehr frei gegeben werden müssten. Da seien sich laut Landrat „alle Teilnehmer einig gewesen“. Es bleibt aber bei einer rechtlich unverbindlichen Absichtserklärung.

Die große Sorge der Schwindkirchener Bürger ist es, dass bei einer einseitigen Eröffnung der A 94 bei Dorfen Schwindkirchen in einem Verkehrschaos versinken würde. Diese Auffassung habe auch Staatsminister Huber in der Runde geteilt, berichtet Bayerstorfer. Der Staatsminister habe erneut betont, dass der Weiterbau der A 94 auf der Isental-Trasse aus verkehrspolitischer Sicht oberste Priorität habe und keinesfalls an Finanzierungsproblemen scheitern dürfe. Es gebe jetzt zwar durchgängiges Baurecht für die A 94 zwischen Pastetten und Heldenstein - darauf habe Lichtenwald hingewiesen -, aber vom Bund noch keine Aussage, wie das Projekt insgesamt finanziert werden soll. Ein Baubeginn müsse 2015 erfolgen, soll der Abschnitt 2018 fertig sein.

(prä)

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