128 Stimmberechtigte waren ins Gasthaus Prostmaier gekommen, um bei der Aufstellungsversammlung der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Bockhorn den Kandidaten für die Bürgermeister-Wahl sowie 16 Bewerber für den neuen Gemeinderat zu bestimmen. Dabei gab Listensprecher Thomas Fisch auch eine neue Einordnung der Gruppierung sowie Ideen für die Amtsperiode ab Mai 2020.
– „Rechtlich gesehen sind wir eine nicht organisierte Wählergruppierung, mit derzeit sieben von 17 Gemeinderäten in Bockhorn“, so Fisch. „Wir sind keiner Partei zugehörig und daher auch nicht weisungsgebunden. Uns geht es um pragmatische Politik an der Basis auf unterster kommunaler Ebene. Alle unsere Kandidaten sind hoch motivierte Leute, die wirklich etwas wollen, nicht nur Lückenfüller auf einer Liste.“ Außerdem stellte die FWG ihr neues Logo vor: ein stilisiertes Rathaus mit modernem Schriftzug.
Dass Lorenz Angermaier sich als gemeinsamer Bürgermeister-Kandidat der FWG Bockhorn und der Bürgerliste Kirchasch mit Umgebung vorstellte, war eine Formalie. Denn der amtierende Vize-Bürgermeister, seit zwölf Jahren im Gemeinderat, hatte seine Nominierung schon vor einigen Tagen bekanntgegeben (
). Angermaier bekam schließlich 126 von 128 Ja-Stimmen.Während der Auszählung der Stimmen für die 16 neuen Gemeinderatskandidaten stellten einige Bewerber ihre Ziele vor. So sprach sich Gemeinderat Gottfried Widl für eine zukunftsorientierte Ortsentwicklung mit Plan und für Augenmaß beim Wohnungsbau aus. Er wünscht sich auch Geschäftshäuser in den neuen Wohngebieten.
Kollege Fisch erneuerte seine Idee vom Projekt Schule 2025 (
), Rätin Annelie Hinterwimmer warb für mehr Radwege und bessere Busverbindungen. Gemeinderat Martin Haindl schließlich zeigte auf, weshalb er beim Plan für die Nordumfahrung die so genannte Trasse Süd 2 ablehnt und wünscht sich eine klare Aussage zum Einschleifungspunkt in die B 388. Haindl verteidigte die Entscheidung, keinen konkreten Korridor für die geplante Ortsumfahrung von Grünbach im Flächennutzungsplan beschlossen zu haben. „Das hätte nur zu unzähligen Einwendungen und zu zahllosen Betroffenheitsäußerungen geführt.“ Seine Sitznachbarin im Gemeinderat, Edeltraut Kaiser, wünscht sich besonders mehr Platz für Jugendliche in der Gemeinde sowie für die Bibliothek.Bockhorns Bürgermeister Hans Schreiner, der gemeinsamer Landratskandidat von Freien Wählern, Grünen und SPD ist, gab ein Votum ab für verbesserten Nahverkehr und bessere Ökologie. Und er machte seiner Gruppierung Mut: „Freie Wähler, SPD und die Grünen hatten bei der letzten Wahl im Landkreis genau so viele Stimmen wie die CSU – es kann also durchaus knapp werden.“
Die FWG-Kandidaten
1. Thomas Fisch (Grünbach/Gemeinderat), 2. Gottfried Widl (Hundshof/GR), 3. Annelie Hinterwimmer (Oberstrogn/GR), 4. Martin Haindl (Hecken/GR), 5. Andreas Scharl (Bergarn), 6. Katharina Berger (Riedersheim), 7. Korbinian Gruber (Windham), 8. Edeltraut Kaiser (Bockhorn/GR), 9. Simon Waxenberger (Kirchasch), 10. Sandra Bachmeier (Bockhorn), 11. Tobias Pfanzelt (Salmannskirchen), 12. Josef Schneider (Grünbach), 13. Nikolas Maier (Unterstrogn), 14. Benedikt Sosa (Bockhorn), 15. Marcell Garcia (Bockhorn), 16. Willi Lämbgen (Aurlfing). Ersatz: Joseph Heigl (Haselbach), Stefan Klenner (Hecken), Katharina Eichner (Flanning) und David Dupuy (Bockhorn).