Coronavirus in Bayern: Ganze Schulklasse steht unter Quarantäne - Landkreis rüstet sich

Am Gymnasium Dorfen befindet sich eine komplette zehnte Klasse samt Lehrern bis Ende dieser Woche in Quarantäne. Die Schüler hatten sich vor den Ferien in Bologna aufgehalten. Der Landkreis rüstet sich.
- In Bayern gibt es immer mehr Coronavirus-Fälle.
- Eine Schulklasse in Erding steht jetzt unter Quarantäne.
- Die Gruppe war zuvor in Italien.
Erding/Dorfen – Noch gibt es im Landkreis Erding, anders als bei den Nachbarn in Freising und Ebersberg, noch keinen bestätigten Fall einer Corona-Infektion. Doch Landrat Martin Bayerstorfer befürchtet: „Wir müssen leider damit rechnen, dass wir damit in den nächsten Tagen konfrontiert werden“.
Verdachtsfälle hat es bereits drei gegeben, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Die Polizei hat im östlichen Landkreis einen Fernfahrer und seine Gattin in die Klinik Dorfen gebracht. Er hatte über Halsschmerzen geklagt.“ Die beiden seien zuvor in Italien gewesen. Doch die Tests seien negativ ausgefallen.
Coronavirus in Erding? Drei Verdachtsfälle - alle negativ
Bayerstorfer berichtet von einem weiteren Verdacht, den ein Hausarzt den Behörden übermittelt habe. Auch hier konnte das Virus nicht nachgewiesen werden.
Das hofft man auch am Gymnasium Dorfen. Schulleiter Markus Höß bestätigt Informationen unserer Zeitung, denen zufolge eine gesamte zehnte Klasse mit Lehrern noch bis Freitag dieser Woche zu Hause in Quarantäne bleiben muss. Laut Höß hielten sich die Schüler bis 21. Februar in Bologna auf. „Die Region gilt erst seit Montagmorgen als Risikogebiet“, schildert der Oberstudiendirektor, der sich gleich nach Ferienende mit dem Kultusministerium in Verbindung gesetzt hat. Er ist froh, „dass bisher weder Schüler noch Lehrer Krankheitsmerkmale aufweisen“. Die Quarantäne sei eine „reine Vorsichtsmaßnahme“.
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Erding: 20.000 Schutzanzüge und 1500 Mundschutzmasken
Bayerstorfer erklärt, man sei für den ersten Virusfall im Landkreis gerüstet. „In diesem Fall würden wir die Station 2b am Klinikum Erding in eine Isolierstation umwandeln.“ Dort verfüge man über die notwendigen und jetzt gezielt auf Corona geschulte Experten unter Führung von Dr. Christian Dellanoff, Leiter des Hygieneteams. Bayerstorfer berichtet, dass man vorsorglich 20 000 Schutzanzüge 1500 Mundschutzmasken angeschafft habe.
Der Landrat bestätigte, dass es Gespräche mit dem Gesundheitsministerium gegeben habe, die gesamte Klinik Dorfen im Fall einer Massenansteckung als überregionale Isolierstation umzunutzen. „Darüber wurde schon lange vor Corona gesprochen, beschlossen ist gar nichts. Eine gesamte Sondernutzung ist für mich aber unvorstellbar“, so Bayerstorfer. Er will die Kreiskliniken für eigene Patienten vorhalten. „Wenn am Flughafen ein Fall auftritt, ist dafür die Airport-Klinik zuständig. Das können wir nicht abdecken.“
Coronavirus: Supermarktregale in Erding leer geräumt
Apropos Flughafen. Dass dort die Sonderbehörde Infektionsschutz ansässig ist, sieht der Landrat als „Standortvorteil“. Es finde ein regelmäßiger Austausch statt, ebenso zwischen dem Klinikum und den Gesundheitsbehörden, auch denen in den Nachbarlandkreisen.
In der Bevölkerung wachsen die Sorgen. In zahlreichen Supermärkten sind ganze Regale mit haltbaren Lebensmitteln leer geräumt. Desinfektionsmittel sind fast überall ausverkauft. Ähnliches musste auch Schauspieler Florian David Fitz gerade im Supermarkt feststellen.
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