B15 in Dorfen: Erst der Kreisverkehr, dann der Edeka-Markt

Die Planung für die B 15 südlich der Bahnschranke liegt vor. Der geplante Edeka-Markt soll mit einem Kreisverkehr angebunden werden. Später dient er auch als Anschluss für das Meindl-Areal.
Dorfen – Die B 15 ist die Lebensader von Dorfen. Innenstadt, Supermärkte, Bahnhof und im Süden die Autobahn sind darüber erreichbar. Am Hausmehringer Berg zwischen Bahnübergang und der A 94 erhält die Straße künftig eine weitere Zubringerfunktion: Östlich der B 15 soll in den nächsten Jahren ein großer Edeka-Markt entstehen und etwas später das neue Stadtviertel auf dem Meindl-Areal. Zur Anbindung von beidem wird ein Kreisverkehr gebaut. Das von Investor Manfred Singer beauftragte Ingenieurbüro stellte am Mittwoch im Stadtrat die Planung vor.
Wichtig für eine schnelle Realisierung: Das Konzept ist bereits mit dem Staatlichen Bauamt und der Bahn abgestimmt. „Es wäre gut, wenn wir mit dem Kreisverkehr 2024 anfangen könnten“, sagt Singer auf Nachfrage. Ein Jahr später will er dann den Edeka bauen. Das ist nötig, weil am bisherigen Standort in Kloster Moosen der Mietvertrag ausläuft.
Seit fast drei Jahren werde schon geplant, erzählt Singer. Die Investition von einer knappen Million Euro für den Kreisverkehr muss seine Firma stemmen. „Das wird dann aber entsprechend der erschlossenen Flächen umgelegt“, sagt der Unternehmer im Hinblick auf die künftigen Nutznießer auf dem Meindl-Areal. Hier wäre dann Investor Robert Decker gefragt.

Die Grundlage für die Planung des neuen Knotenpunkts ist eine Verkehrszählung vom Juli 2021. Damals wurde festgestellt, dass die B 15 in dem Bereich mit täglich 14 600 Fahrzeugen belastet ist. „Das wurde schon mit einem Corona-Faktor hochgerechnet“, berichtete Christopher Zeitler vom Büro Infra in der Stadtratssitzung. Daraus abgeleitet wurden Verkehrsprognosen für 2030 (18 400 Fahrzeuge) und 2035 (19 200). Aufgrund des starken Verkehrs würden einfache Kreuzung mit oder ohne Ampel nicht die erforderliche Qualitätsstufe erreichen, erläuterte Zeitler. Das für Bundesstraßen zuständige Staatliche Bauamt spreche sich daher für einen Kreisel mit einem Bypass aus. Diese Extra-Spur für Rechtsabbieger von Süden wird vor allem für dienächsten Jahre empfohlen, in denen der Bahnübergang noch beschrankt ist, bevor im Zug des Bahnausbaus eine große Brücke errichtet wird.
„Mir erschließt sich die Notwendigkeit des Bypasses nicht“, kritisierte Andreas Hartl (GAL). Denn es müssten nur wegen des üblichen Staus an der Bahnschranke ein paar Autos zu viel im Kreisel stehen, schon könne man nicht mehr in den Bypass abbiegen. „Wir bemühen uns immer um flächensparendes Bauen. Und hier kappen wir auch noch ein Biotop“, monierte Hartl. Daher forderte er eine Überprüfung, ob der Kreisverkehr auch ohne Bypass leistungsfähig genug wird. Das werde er „mitnehmen“, versprach der Planer.
Eine Sperrung der Bundesstraße werde für die Errichtung des Kreisverkehrs nicht nötig sein, erklärte Singer, der für diese Äußerung im Sitzungssaal Rederecht erhielt. „Der Bau ist unter laufendem Verkehr geplant.“
Martin Greimel (CSU) brachte eine weitere Entwicklung für Dorfen ins Spiel: eine Südumfahrung durch eine Verlegung der St 2086. Diese neue Straße könnte nach der Vorstellung ihrer Befürworter weiter westlich von der Staatsstraße abzweigen und dann an dem Kreisel in die B 15 einmünden. „Für Dorfen wäre es sehr wichtig, wenn der Kreisverkehr vierarmig wird. Wie steht das Staatliche Bauamt dazu?“, fragte Greimel. „Die Anbindung wäre möglich“, antwortete Planer Zeitler.