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Dorfener Dreikönig-Singer: „Man spürt die Freude, die wir bringen“

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Von: Michaele Heske

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Sie ziehen wieder durch Dorfen: Die Dreikönig-Sänger (v. l.) Gottfried Empl, Hans Baumgartner, Martin Haider und Erich Griebl, hier im Jahr vor der Pandemie. Start 1975 mit vier Familienvätern Jetzt auch auf Facebook und Insta
Sie ziehen wieder durch Dorfen: Die Dreikönig-Sänger (v. l.) Gottfried Empl, Hans Baumgartner, Martin Haider und Erich Griebl, hier im Jahr vor der Pandemie. © Privat

Die Dorfener Dreikönig-Sänger sind wieder unterwegs. Bisher haben sie in 47 Jahren gut 460 000 Euro für den guten Zweck ersungen.

Dorfen – Caspar, Melchior und Balthasar sowie der wegweisende Stern werden bald wieder durch ganz Dorfen ziehen. In fast 50 Jahren haben die Dreikönig-Sänger insgesamt 460 619 Euro ersungen – dafür gab es in diesem Jahr den Sozialpreis der Stadt.

Die Route der Karawane steht: „Wenn die Leute wissen, wann wir in ihrer Straße sind, dann bleiben sie auch zuhause und warten auf uns“, so die Erfahrung von Hans Baumgartner, der mittlerweile sozusagen der Oberkönig der Dorfener Dreikönig-Sänger ist. Er läuft nämlich schon seit 1986 mit und organisiert seit Jahrzehnten den Ablauf der dreitägigen Tour von 6. bis 8. Januar.

„20 C+M+B 23“ – diesen Segen werden die Sänger der katholischen Pfarreien Maria Dorfen und Oberdorfen heuer wieder an die Türen schreiben. Die Abkürzung steht für den lateinischen Satz „Christus mansionem benedicat“ – auf Deutsch „Christus segne dieses Haus“.

„Man spürt die Freude förmlich, die wir bringen“, erklärt Baumgartner. Freilich werden die Dreikönig-Sänger fragen, ob sie draußen singen sollen oder in die guten Stuben der Leute dürfen. Denn alle seien noch ein bisschen verunsichert nach der Pandemie, darauf werde man freilich Rücksicht nehmen. Auch das Marienstift und die Behinderteneinrichtung in Algasing werden sie besuchen.

Der Segen sei wichtig, aber noch wichtiger der Gesang. Traditionelle Epiphanie-Lieder werden vorgetragen, begleitet von Gitarre und Flöte. Und freilich wird es auch wieder eine Eigenkomposition von Kirchenmusiker Ernst Bartmann geben.

Bis auf weiteres bleibe die Gruppe, zu der 120 Sänger zählen, eine der letzen männlichen Domänen: „Wir sind jeweils zwei Bässe, zwei Tenöre – da passen keine anderen Stimmen rein“, sagt Baumgartner mit einem Augenzwinkern. Was in der Adventszeit 1975 mit vier Familienvätern begann, wurde im Laufe der Jahrzehnte zum traditionellen Dauerläufer zu Beginn eines jeden neuen Jahres. „Das hat Dimensionen angenommen, die sich damals wohl keiner der Ur-Könige hat träumen lassen“, meint Baumgartner.

Gegründet wurden die Dreikönig-Sänger von Hans Klopfer, Walter Heinisch, Josef Perzlmaier und Dieter Pfanzelt. Im Übrigen eine ureigene Dorfener Aktion: „Wir sind nämlich keine Sternsinger, sondern autonom vom bundesweiten Kindermissionswerk in Aachen – das heißt, wir entscheiden auch selbst, wo unsere Spenden hingehen“, klärt der Dienststellenleiter beim Landesamt für Finanzen in München auf.

Die Könige sind Botschafter und Spendensammler in einem – insgesamt 460 619 Euro haben sie in den vergangenen 47 Jahren ersungen. Die Spenden fließen unter anderem in die Berufsausbildung minderjähriger Mütter in Ruanda oder gehen an die Aids-Waisen in Zimbabwe. Heuer werden auch Ordensbrüder von Stadtpfarrer Pater Stephan in der Ukraine bedacht.

Das Geld komme 1:1 an, verspricht Baumgartner: „Wir haben persönliche Kontakte in den Entwicklungsländern.“ Gerade in der für alle so schwierigen Zeit haben die Spenden eine große Bedeutung, sagt der 57-jährige.

Seit kurzem sind die Dreikönig-Sänger auch auf Instagram und Facebook vertreten. „Wir waren gerade online gegangen, da hatten wir schon die erste Freundschaftsanfrage von Bürgermeister Heinz Grundner“, freut sich Baumgartner. In den Sozialen Medien könne man zudem die Route der Dreikönig-Sänger erfahren.

Spendenkonto: VR-Bank Taufkirchen-Dorfen, DE94 7016 9566 0006 4312 40, Kennwort: Spende Dreikönig

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