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Kampf um den Schleichweg zur A94 in Dorfen

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Von: Timo Aichele

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So sieht die Planung der DB Netz AG für den Bahnübergang in Kloster Moosen aus. Der Stadtrat Dorfen  ist nicht einverstanden damit.
So sieht die Planung der DB Netz AG für den Bahnübergang in Kloster Moosen aus. Der Stadtrat Dorfen ist nicht einverstanden damit. © Michael Feigl / DB Netz AG

Der Bauausschuss Dorfen fordert von der DB Netz AG eine andere Planung des Bahnübergangs in Kloster Moosen. Das Ziel ist, den Autoverkehr vom Norden in Richtung Autobahn besser fließen zu lassen.

Dorfen – B 15, A 94 und die Eisenbahn – Dorfen ist von Verkehrsadern umzingelt, belastet und eingeengt. Entsprechend ist der Kampf um Erleichterungen in der Stadtpolitik immer heiß diskutiert. Im Bau- und Verkehrsausschuss ging es vordergründig um den Bahnübergang Kloster Moosen. Doch das eigentliche Thema war eine östliche Umfahrung der Stadt: das Sträßchen über Mehlmühle und Hampersdorf

In der Realität ist die Verbindung der Staatsstraßen 2086 im Norden und der 2084 im Süden schon viel mehr als ein Schleichweg. Insbesondere seit der Sperrung der B 15-Ortsdurchfahrt wegen der Brückenbaustelle fahren hier viele Autos aus dem Bereich Buchbach bis zur Autobahn. Diese Möglichkeit will sich Dorfen nicht von der Bahn verbauen lassen.

Aus dem großen Paket der Planungen für den Bahnausbau hat der Stadtrat daher den Bahnübergang in Kloster Moosen herausgelöst – und im Ausschuss gesondert auf die Tagesordnung genommen. Man ist nicht einverstanden mit einer Straßenführung östlich an Kloster Moosen vorbei, die vor allem den West-Ost-Verkehr, also auf der Bahnhofstraße aus Dorfen hinaus, erleichtert.

Die Anbindung des bisherigen Schleichwegs von Norden erfolge dagegen in einer spitzen „Monza-Kurve“, wie Vize-Bürgermeister Ludwig Rudolf (CSU) schon mehrfach kritisiert hat. Die Stadtpolitik fordert dagegen eine Situierung des neuen Bahnübergangs eher westlich des bestehenden. Das unterstreicht die vom Ausschuss nun mit 9:2 Stimmen verabschiedete Stellungnahme. Demnach soll der Übergang eine Umfahrung von Kloster Moosen ermöglichen und die Nord-Süd-Achse als Hauptverkehrsrichtung zugrunde legen.

Dieses Ziel hatte Rudolf den DB-Netz-Planern bereits mit einer handschriftlichen Skizze verdeutlicht. Darauf ist aber auch eine Fortführung des Schleichwegs als große Umfahrung der Stadt zu sehen. Diese Straße würde im Süden an die St 2084 anschließen und direkt zum Kreisverkehr im Gewerbegebiet an der A 94 führen.

Das war auch der Grund, warum Ulli Frank-Mayer sich gegen diese Weichenstellung wandte. „Das widerspricht all meinen Überzeugungen zur Verkehrspolitik. Damit erzeugen wir nur neuen Verkehr“, argumentierte die GAL-Rätin. Bei der Abstimmung dokumentierte nur ihr Fraktionskollege Andreas Hartl die gleiche Haltung.

„Ein großer Teil des Verkehrs von der Mehlmühle her nutzt die Straße bereits als Anbindung zur A 94“, widersprach Rudolf. Es gehe also um die bestehende Situation und nicht um neue Verkehrsadern. „Die DB-Planung lässt den Verkehr quasi an der Klostermauer enden“. meinte der Vize-Bürgermeister. Aus Buchbach, Vilsbiburg und Velden würden Menschen diese Route nutzen. „Die Straße ist jetzt schon völlig unterdimensioniert“, sagte auch Martin Heilmeier (LDW). Diese Situation bestehe nicht erst seit der Sperrung der B 15-Isenbrücke.

Hartl pochte darauf, eine solche Entscheidung wenigstens auf fundierte Verkehrszählungen zu stützen. Die Stadt solle dafür eine Fristverlängerung bei der DB Netz AG einfordern. Eine solche Untersuchung sei erst aber nach Beendigung der Brückenbaustelle in Dorfen aussagekräftig, widersprach ihm Bürgermeister Heinz Grundner (CSU). „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Die planen sonst munter weiter“, erklärte er. Die Gefahr sei zu groß, dass die Stadt die Chance auf Einflussnahme verstreichen lasse. Das zeige die Erfahrung mit der Bahn.

Ärger über B 15-Brücke

„Mehr als enttäuschend“, so kommentierte Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) eine E-Mail des Staatlichen Bauamts zum Baufortschritt an der B 15-Isenbrücke. Martin Heilmeier (LDW) form formulierte wie so häufig deutlich drastischer: „Eine absolute Frechheit!“ Es ist die Zeitschätzung zur Baufertigstellung, die die Dorfener Politik einmal mehr auf die Palme bringt. „Ende Juni/Anfang Juli, wenn das Wetter mitspielt, eventuell vier Wochen früher“, las Grundner vor. Ein detaillierter Bauzeitenplan fehle gänzlich. „Wie werden uns die noch einmal hereinholen. So kann man nicht miteinander umgehen“, schimpfte Grundner. „Wir brauchen politische Fürsprecher. Wir finden kein Gehör“, sagte Heilmeier. Und Sabine Berger (CSU) schilderte ihren Eindruck: „Es schaut so aus, als ob die Baustelle schläft.“

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