Täglich 20 000 Fahrzeuge auf der B15 in Dorfen

Eine Verkehrszählung vom November 2019 belegt den Anstieg wegen der A 94 und starken innerörtlichen Verkehr. Aber erstaunlich wenig Lastwagen.
Dorfen – Die zähflüssige Blechlawine auf der B 15 gehört zum Alltag der Dorfener. Das Gefühl, dass Verkehr immer mehr wird, hat nun eine neue Verkehrszählung bestätigt. Der Spitzenwert wurde an der Abzweigung zu den Verbrauchermärkten im Süden festgestellt: 20 252 Kraftfahrzeuge am 21. November 2019 im Vergleich zu etwas mehr als 19 000 zwei Jahre zuvor oder 15 425 im April 2008. Die Zählung belegt auch den starken innerörtlichen Quell- und Zielverkehr auf der Dorfener Lebensader. Denn nur 400 Meter weiter nördlich der Lidl-Abzweigung wurden an der Kreuzung mit der Gartenstraße gut 15 600 Fahrzeuge gezählt.
Es gibt aber auch Überraschungen. Der Blick auf die Zahlen offenbare „erstaunlich wenig Schwerlastverkehr“, erklärte Bauamtsleiter Franz Wandinger bei der Vorstellung. Denn von den 20 252 Fahrzeuge nördlich der Abzweigung zu den Verbrauchermärkten seien nur 2637 Lastwagen über 7,5 Tonnen und 1424 Transporter. „Das erstaunt mich: Man hat schon den subjektiven Eindruck, dass es wahnsinng viele Lkw sind“, erklärte Michaela Meister (SPD).
„20 000 ist schon sehr viel. Was auf der A 94 auf vier Fahrspuren abgewickelt wird, haben wir hier auf zwei“, sagte Ludwig Rudolf (CSU). Die Zahlen zeigten für ihn: „Es hätte schon Sinn, den überregionalen Verkehr aus Dorfen rauszubringen.“ Ein Stadtbus, der von täglich 40 Leuten genutzt werde, könne diese Not nur marginal lindern, dasselbe gelte für Lastenfahrräder. „In einer Flächengemeinde wie Dorfen wird man den Individualverkehr nicht wegbekommen“, erklärte auch Bürgermeister Heinz Grundner (CSU).
Vor allem im mittleren und südlichen Bereich sei innerorts der Verkehr auf der B 15 mehr geworden, erläuterte Wandinger. Die Auswirkungen der A 94 könne man nach einer Interpretation an den Verbrauchermärkten beobachten, erklärte der Bauamtsleiter. Hier sei in beide Richtungen eine Zunahme von 1200 Fahrzeugen, also acht Prozent, zu sehen.
„Der Ziel- und Quellverkehr ist massiv in Dorfen“, meinte Martin Heilmeier (LDW). Man müsse darauf hinarbeiten, Verkehr zu vermeiden – „Schüler zu Fuß in die Schule etc.“, so Heilmeier.
„Statt einer reinen Zählung brauchen wir eine Analyse“, forderte er. Vize-Bürgermeister Günther Drobilitsch (Gemeinwohl) wollte eine Erläuterung des Zahlenwerks durch einen Experten in einer Sitzung. Doch beides gibt es laut Grundner erst einmal nicht. „Weiter gehende Analysen werden dann im Rahmen des beschlossenen Mobilitätskonzepts gemacht“, entgegnete der Bürgermeister.
Der Quell- und Zielverkehr werde nicht weniger werden. „Die Möglichkeiten zur Entlastung werden mit Sicherheit kontrovers diskutiert werden“, prophezeite Grundner. Der Durchgangsverkehr gehöre seiner Ansicht nach „dauerhaft aus dem innerstädtischen Bereich raus. Wir werden nicht umhin kommen, eine leistungsstarke Fernverbindung einzufordern“.
Auch Fußgänger wurden gezählt. Die Querung über die B 15 auf Höhe Elektro Heuschneider haben knapp 500 Menschen benutzt. Diese Zahl sei leider zu niedrig für eine Bezuschussung einer Fußgängerampel durch das Staatliche Bauamt, erklärte Wandinger.
Die Zahlen:
April 2008: Angermaier-Kreuzung S 14 175 / N 13 525; Rosenaustraße: S 10 750 / N 12 475; Verbrauchermärkte: N 15 425.
November 2017: Angermaier-Kreuzung S 15 229 / N 15 187; Verbrauchermärkte: S 15 478 / N 19 023.
November 2019: Angermaier-Kreuzung S 15 805 / N 14 863; Rosenaustraße: S 15 623 / N 15 680; Verbrauchermärkte: S 16 753 / N 20 252.
(S steht für südlich, N für nördlich der Abzweige)