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Protest gegen B15 neu: „Eine Autobahn muss an einer Autobahn enden“

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Von: Timo Aichele

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Klare Kante zeigten Mitglieder des Bund Naturschutz an der Baustelle der B 15 neu bei Essenbach.
Klare Kante zeigten Mitglieder des Bund Naturschutz an der Baustelle der B 15 neu bei Essenbach. © Heinrich_Inkoferer

Der Bund Naturschutz lehnt der Weiterbau der B15 neu bei Landshut klar ab. Auch für Dorfen ist das eine Schicksalsfrage. Mitte November ist in der nächste Erörterungstermin .

Landshut/Dorfen – Bei Landshut entscheidet sich die Verkehrszukunft von Dorfen, Taufkirchen, St. Wolfgang und dem ganzen Landkreis-Osten. Denn nahe der niederbayerischen Landeshauptstadt endet noch die B 15 an der A 92, der Weiterbau an Landshut vorbei ist geplant. Dann würde noch mehr Fern- und Lieferverkehr Richtung Süden rollen – und damit direkt in den östlichen Landkreis Erding. Der Druck auf die bestehende Bundesstraße würde steigen. Und ob tatsächlich jemals eine komplett neue Fernstraße auf Mühldorfer Flur gebaut wird, steht in den Sternen. Aus Sicht des Bund Naturschutz sprechen aber ganz andere Gründe gegen den Weiterbau der B 15 neu.

Das hat der Landesvorstand des Bund Naturschutz bei einem Ortsbesuch unterstrichen. „Was wir hier sehen, ist die Baustelle einer Fernstraße. Die B 15 neu ist faktisch eine vierspurige Autobahn. Und eine Autobahn muss an einer Autobahn enden“, erklärte dort Landesvorsitzender Richard Mergner laut einer Pressemitteilung. Der Bund Naturschutz fordere daher, dass alle Planungen für eine Weiterführung der B15 neu eingestellt werden

Der Landesvorstand war in den Kreis Landshut gekommen, um sich ein Bild von der Baustelle zu machen und um die Kreisgruppe Landshut bei ihrer Ablehnung des Weiterbaus zu unterstützen. Denn Mitte November stehen Erörterungstermine zum nächsten Planungsabschnitt der B15 neu an.

Die BN-Kreisgruppe habe eine detaillierte Stellungnahme abgegeben und sei „grundsätzlich bereit, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen“, so Vorstandsmitglied Reinhold König. Den derzeitigen Planungen, die B15 neu im Abschnitt Essenbach bis Dirnau mit einer Brücke über die Isar zu bauen und anschließend in die Staatsstraße LA14 münden zu lassen, erteilt der BN eine Abfuhr.

Auch solidarisiert sich der BN mit der Gemeinschaft der Betroffenen und Gegner der B15 neu, die kürzlich auf ihrer Jahreshauptversammlung in ihrem 48. Jahr des Widerstands bekannt gegeben hat, nicht über das „Wie“, sondern über das „Ob“ diskutieren zu wollen. Genauso wenig könne der vierspurige Verkehr der B 15n bei Geisenhausen auf eine zweispurige B 299 gelenkt werden, erklärte Gisela Floegel als Vorsitzende der Bürgerinitiative. „Wir befürchten eine regelrechte Verkehrslawine, die von den nachgeordneten Straßen nicht aufgenommen werden kann.“

Der BN kritisiert die massiven Eingriffe in die Landschaft des tertiären Hügellandes südlich von Landshut. Der jetzt geplante Abschnitt ist nur 1,8 Kilometer lang und endet direkt an den „Leiten der unteren Isar“, die als FFH-Gebiet höchsten europäischen Schutzstatus haben. „Wir müssen unsere Mobilität neu denken und die Verkehrswende voranbringen. Das heißt, dass wir uns Straßenbau, wie wir ihn die letzten Jahrzehnte betrieben haben, nicht mehr leisten können“, so Mergner.

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