Der Dorfener Kirchenchor begeisterte sein Publikum in der übervollen Pfarrkirche mit zeitgenössischen Werken. Dafür gab es stehende Ovationen. Das freute auch Leiter Ernst Bartmann.
Frohlockender Gesang, meditative Streicher und imposante Bläser klangen am Sonntag durch die Pfarrkirche Maria Dorfen. Zum Ende des Kirchenjahres brachte der Dorfener Kirchenchor unter der Leitung von Ernst Bartmann feierlichen Lob- und Dankgesang in das Kirchenschiff und schaffte es dabei, gleichermaßen Herz und Seele zu berühren. Die Zuhörer in der übervollen Wallfahrtskirche zollten den Sängern und Musikern viel Beifall – stehende Ovationen eingeschlossen.
Werke von zeitgenössischen und britischen Komponisten hatte Bartmann für das Kirchenkonzert gewählt. Etwa das dreisätzige Gloria von John Rutter, der den lateinischen Text im Jahr 1974 vertont und sich damit bewusst in die christliche Liturgie gestellt hatte. Ein wirkungsvoller Komponist, so Bartmann, der die Vertonung des Glorias als eigenes Werk und nicht als Teil einer kompletten Messe schrieb. Beim Gloria zeigten die Sängerinnen und Sänger, die gut ein halbes Jahr für dieses Konzert geübt hatten, stimmliche Stärke und Virtuosität.
Doch brilliert hat der Chor vor allem beim „Te Deum“ von Karl Jenkins. Es war, als werde die Seele von den Stimmen im Altarraum berührt, unterstrichen vom Text „Te deum laudamus“ (Dich, Gott, loben wir) und „Miserere nostri, Domine (Erbarme dich unser, o Herr). „Wir legen im Programm immer einen Mix aus verschiedenen Stilen fest. Nach einem Verdi-Requiem und barocker Kirchenmusik in den vergangenen Konzerten war heuer zeitgenössische Musik dran“, erklärte Kirchenmusiker Bartmann die Wahl der Stücke.
Zwischen „Gloria“ und „Te Deum“ erklangen die Posaunen des Dorfener Blechbläserensembles unter der Leitung von Guido Meindl mit Enrique Crespos „Spiritual“ sowie John Taveners „Alleluia“, ein meditatives Stück für Streichinstrumente.
Herausragend war indes Organist Josef Irgmaier, ein Studienfreund Bartmanns, der die majestätischen Klänge des Chors durch herrliche Sätze unterstrich, die wie freie Improvisationen klangen. Betonte Einsätze von Pauken und Marimbafon unterstrichen die Präzision des gesamten Ensembles.
Wen wundert es da, dass gleich nach den letzten Tönen die ersten Zuhörer aufstanden. Langanhaltender Applaus für Sänger, Musiker und vor allem den Dirigenten schallte durch das Kirchenschiff. Bartmann freute sich vor allem über die Anerkennung für den Chor.
Lob und Dank zollten die Zuhörer der englischen Musik, wobei bei weitem nicht nur das Herkunftsland der Komponisten mit „englisch“ gemeint war, sondern auch die himmlisch anmutenden Klänge von Chor und Orchester. (Michaele Heske)