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Mahnungen für Frieden und Freiheit aktueller denn je

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Von: Hermann Weingartner

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Mahner für den Frieden: Veteranen- und Reservistenverein Vorsitzender Jörg Berner (l.). Ein Friedensgedicht trug Anika Huber (r.) vor. Beten auch für die Ukraine
Mahner für den Frieden: Veteranen- und Reservistenverein Vorsitzender Jörg Berner (l.). Ein Friedensgedicht trug Anika Huber (r.) vor. Beten auch für die Ukraine © Hermann Weingartner

Als Mahner für Frieden und Freiheit treten die Soldaten-, Veteranen- und Reservistenvereine besonders zum Volkstrauertag auf.

Oberdorfen – Das ist heute mehr denn je nötig in äußerst unruhigen und kriegerischen Zeiten weltweit.

Bereits eine Woche vor dem zentralen Gedenken der Stadt Dorfen begann am Sonntag der Veteranen- und Reservistenverein Oberdorfen, der nächstes Jahr 150 Jahre alt wird, das öffentliche Gedenken zum Kriegerjahrtag in der Pfarrkirche Oberdorfen. Gedacht wurde der Gefallenen und Vermissten aus der früheren Gemeinde Zeilhofen.

Traditionell hielt Vorsitzender Jörg Berner eine Ansprache nach dem Gedenkgottesdienst, den Dorfens Pfarrer Pater Stephan zelebriert hatte. Die Ortsvereine waren mit ihren Fahnenabordnungen vertreten. „Mortui Viventes Obligant – Die Toten verpflichten die Lebenden“, sagte Berner. Er erinnerte, dass zum Beispiel die Schlacht von Loretto im nordfranzösischen Atois im Jahre 1915 trotz zehntausender Tote keine strategische Kriegswende gebracht habe. In der Präambel der UNESCO von 1945 heißt es: „Da Kriege in den Seelen von Menschen ihren Ursprung haben, muss auch die Verteidigung des Friedens in den Seelen der Menschen entstehen.“

Kriege seien „immer mit Trauer, Emotionen und persönlichen Erinnerungen verbunden“, erklärte der Vorsitzende. Die Trauer heute bedeute „Anteilnahme an Mitmenschen, die Opfer von Krieg und Gewalt, sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, geworden sind“. Daraus entstehe die Verpflichtung, „alles zu tun, damit nicht erneut unschuldige Menschen Opfer von Krieg und Gewalt“ werden. „Daran sollten wir uns tagtäglich erinnern und nicht vergessen“. Die Botschaft der Millionen Gräber vergangener und leider auch der gegenwärtigen Kriege bedeute, immer wieder aufs Neue „für Friede und Versöhnung“ einzutreten.

„Heute werden wir täglich mit Nachrichten und Informationen über Kriege und die damit verbundenen Zerstörungen von Hab und Gut und dem sinnlosen Sterben von Menschen konfrontiert“, sagte Berner. Und ein Ende dieser durch Gewaltherrschaft verursachten Verbrechen an den Menschen sei „ganz offensichtlich nicht abzusehen“.

So wurde in der Gedenkfeier nicht nur der eigenen gefallenen Angehörigen gedacht, sondern auch um den Frieden in der Ukraine und in der ganzen Welt gebetet. „Wir sollten uns der Verantwortung bewusst werden, dass jeder einzelne unter uns verpflichtet ist, sich für den Frieden und der Völkerverständigung einzusetzen“, appellierte Berner.

Hauptversammlung

Nach der Gedenkfeier trafen sich die Mitglieder des Veteranen- und Reservistenvereins zur Generalversammlung im Landersdorfer Gasthaus Huber. Den Jahresrückblick für die letzten beiden Jahre gab Schriftführer Franz Huber. Coronabedingt seien kaum Vereinsaktivitäten möglich gewesen.

Berner blickte auch voraus: Nächstes Jahr könne der Verein sein 150-jähriges Bestehen feiern. Das Jubiläum werde mit einer „Gedenkfeier im kleinsten Rahmen in der Hauptversammlung geplant – „im Wesentlichen nur für unsere Mitglieder und Honoratioren“. Andere Vereine werde man nicht einladen.

Weiter berichtete Berner, dass die Kriegsgräbersammlung coronabedingt per Überweisungsträger erfolgte. Im Vergleich zu den Vorjahren sei allerdings „das Ergebnis um etwa 60 Prozent gesunken“. Den Kassenstand erklärte Kassierer Anton Görgnhuber. Danach habe der Verein aktuell ein Guthaben in Höhe von 7349 Euro.

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