Dazu will Pax Christi eine von dem Oberdinger Holzbildhauer Wolfgang Fritz gefertigte Stele erwerben, aufstellen und am 29. Oktober enthüllen. Dafür sind die Initiatoren auf Spenden angewiesen, 2500 Euro müssen sie auftreiben. Diese Woche ist eine Spendenkampagne gestartet, die von einer vierteiligen Dokumentation Salvatis flankiert wird, die die Geschichte des Lagers Eichenkofen rekonstruiert.
Salvati ist seit Jahren bemüht, die nationalsozialistische Geschichte Erdings aufzuarbeiten. Vieles ist noch nicht einmal ansatzweise erforscht. Dem Deutsch-Italiener, der in New York forscht, ist es ein Anliegen, die Geschichte begreifbar zu machen, indem er sie personalisiert. Vor einem Jahr wurde die Initiative „Gesicht für Gesicht“ abgeschlossen, die in zwei Veranstaltungen rund 200 Erdinger erreicht hat.
Zudem gab es im Mai vorigen Jahres einen gemeinsamen Spazierweg von Eichenkofen zu dem ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlager. Dieses Engagement sowie die Online-Datenbank www.erding-geschichte.de wurden mittlerweile mit dem Kulturpreis der SZ ausgezeichnet.
Die vierteilige Doku ist in Zusammenarbeit mit Harald Krause, Leiter des Museums Erding, entstanden. Sie beleuchtet im ersten Teil die archäologischen Funde und die Landschaft rund um das einstige Lager.
An diesem Sonntag folgt der zweite Teil, in dem der ehemalige Ortssprecher Lenz Hellinger seine Erinnerungen zum Reichsarbeitsdienst und zur Kriegszeit teilt. Der dritte Teil, der am Sonntag, 22. März erscheint, enthält ein Interview mit dem Heimatvertriebenen Gerhard Grimm, der nach 1945 im Lager aufgewachsen war. In der vierten und letzten Folge illustriert der Historiker Salvati anhand unveröffentlichter Luftaufnahmen und Fotos am Sonntag, 29. Mai, das tragische Schicksal der über 800 ausländischen Zwangsarbeiter in Eichenkofen.
Spenden können auf dieses Konto überwiesen werden: Pax Christi DV München IBAN DE34 3706 0193 6031 3140 10 Stichwort: Zwangsarbeitsdenkmal Erding. Auf Wunsch können die Spender auf einer Tafel an der Stele Erwähnung finden.
Infos zu dem Projekt gibt es im Internet auf www.erding-geschichte.de.
ham