Erding: Neues Zuhause für Schul- und Vereinssport

Die neue Mehrzweckhalle mit Schulmensa am Lodererplatz in Erding ist ein imposanter Bau. Das wurde schon beim Richtfest sichtbar. Im September 2024 soll sie fertig sein.
Erding – Sie ist eine der größten Baustellen in Erding und die größte kommunale Investition seit Jahren: die Dreifachturn- und Mehrzweckhalle mit Schulmensa und Tribüne am Lodererplatz. 34 Millionen Euro kostet der gigantische Bau. Am Donnerstag wurde Richtfest gefeiert – genau ein Jahr nach Baubeginn und gut fünf Monate nach der Grundsteinlegung.
„Das, was wir bisher sehen, ist schon mehr als beeindruckend“, sagte OB Max Gotz in seiner kurzen Ansprache. Er begrüßte nicht nur Vertreter der beteiligten Firmen, des Stadtrates und der Stadtverwaltung, sondern auch die Nachbarn, denen er für ihr Verständnis in der Bauzeit dankte. Auch die beiden Leiter der Grund- und Mittelschule und Stephan Rettig vom Schulamt waren anwesend.
Für die Schüler werde die Halle auch in erster Linie gebaut, betonte Gotz. Aber auch für den Vereinssport kann sie genutzt werden – und für Großveranstaltungen wie Abschlussfeiern. „Die Halle behebt ein Dilemma, dass wir gerade für schulische Veranstaltungen unsere Schulen nach Moosburg und Freising schicken mussten, weil die Stadthalle zu klein dafür ist“, erklärte Gotz. Aber: „Das ist keine Event-Halle.“
Die feierliche Eröffnung ist für August 2024 geplant. Sportunterricht soll mit Beginn des Schuljahres 2024/25 möglich sein. Und nicht nur der. Auch die Mensa mit Küche wird bis dahin fertig sein. Sie entsteht im Erdgeschoss – mit einem Außenbereich zur Sempt hin. In der Mensa wird ein externer Dienstleister dann 250 Essen im Drei-Schicht-Betrieb ausgegeben.
Mit Blick auf die Kostensteigerung von 28 auf 34 Millionen Euro – bedingt durch Preisentwicklung, Pandemie und Ukraine-Krieg – meinte Gotz: „Natürlich kann man sagen, dass wir in eine schwierige Zeit gekommen sind. Aber am Ende ist es so, dass gute Arbeit ihr Geld kostet.“ Angesichts der vielen Aufträge, die durch Inflation und Zinserhöhungen in der Bauwirtschaft zurückgegeben worden sind, sei die öffentliche Hand weiterhin gefordert, mutig Projekte anzupacken.
Dritter Landrat Rainer Mehringer war „persönlich überwältigt von der Architektur des Baus“ und meinte: „Das Gebäude ist jeden Cent wert.“ Die Bürger hätten Anspruch darauf, dass die Kommune ihnen etwas biete. Besonders freute ihn, der auch Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Erding ist, „dass so viel Holz verbaut wurde“. Das Fichtenholz stamme aus dem süddeutschen Raum und Österreich.
Mit seinem Klemmbrett unterm Arm trat Architekt Arnd Rudolph ans Rednerpult. Das Münchner Büro Fuchs & Rudolph Architekten hatte im November 2019 den Planungswettbewerb für die Halle gewonnen. Er betonte – wie zuvor auch Gotz – die Bedeutung der Handwerker. „Maschinen sind wichtige Werkzeuge, aber die Handwerker errichten dieses Haus und sind unverzichtbar.“ Und sie leisteten hervorragende Arbeit, lobte Rudolph. Er ging auf Details wie das Holztragwerk ein, das ein Gewicht von gut 200 Tonnen habe, und sprach auch die Tiefgründung an. Das Gebäude sei im Boden verankert, um auch bei höherem Grundwasserstand sicher zu sein.
Übernächste Woche komme das Dach drauf, so Rudolph. Bei der Haustechnik stehe man kurz vor Montagebeginn. Er wünschte sich, dass der Baufortschritt weiter unfallfrei verlaufe,
Zimmerer Tobias Weiß von der Pletschacher Holzbau GmbH aus Dasing trug den Richtspruch in Reimform vor, trank nach alter Tradition ein Glas Wein und ließ es auf dem Hallenboden zerspringen. Für die beschwingte musikalische Begleitung des Richtfestes sorgte das Altbairische Bläserensemble der Kreismusikschule.