Maier verweist auch auf das Mercosur-Abkommen mit Südamerika, das unter anderem für den Import von Lebensmitteln steht. Kanzler Olaf Scholz war gerade erst dort. „Uns geht es darum, das jedes Lebensmittel das in die EU importiert wird, die gleichen Produktionsstandards erfüllen muss wie unsere heimische Landwirtschaft“, verlangt Maier.
Die Lebensmittelversorgung sei nun einmal global. Für den BBV-Kreisobmann steht fest: „Ich will, dass die Tierhaltung in Deutschland bleibt.“ Stattdessen erlebe er das: „Billig-Importe fördern, die heimische Tierhaltung kaputt machen, und das Ganze dann den Bürgern als Förderung des Tierwohls verlaufen – das ist völlig inakzeptabel.“ Einem Umbau der Tierhaltung stehe man offen gegenüber. Die vom Ministerium vorgeschlagene eine Milliarde Euro für vier Jahre sei völlig unzureichend. Maier verweist auf die landwirtschaftsnahe Borchert-Kommission, die vier Milliarden Euro für ein Jahr vorschlägt – „weil mehr Tierwohl mit höheren Kosten verbunden ist“.
Der Nährstand hängt laut Maier auch bei der geplanten Änderung des Baugesetzbuches in der Luft, die beim Bau neuer, tiergerechterer Ställe notwendig ist. Maiers Sorge neben seiner Forderung nach vereinfachten Änderungsgenehmigungen: „Es muss gewährleistet sein, dass wir keine Probleme mit dem Immissionsschutz bekommen, wenn Ställe offen errichtet werden und es dabei zu einer Geruchsentwicklung in der Nachbarschaft kommt.“
Was den Bauern ebenfalls auf den Nägeln brennt, sind die roten Gebiete im Landkreis Erding mit zu hoher Nitratbelastung des Grundwassers. „Wir werden die beiden Interessengemeinschaften gründen, deren Ziel es ist, dass hydrogeologische Gutachten für geeignete Messstellen erstellt werden“, so Maier. Wichtig sei, so schnell wie möglich zuverlässige Ergebnisse vorliegen zu haben, wenn in zwei Jahren die roten Gebiete neu überprüft werden. Das Umweltministerium habe das 20 Jahre lang versäumt. „Wir müssen wissen, ob die erhöhten Werte tatsächlich von der Landwirtschaft kommen.“ Was Klagen betrifft, weist der Kreisobmann darauf hin, „dass diese in der Regel viel Zeit beanspruchen“. Ansonsten begrüße er diesen Schritt aber. ham
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