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Feuerwehrstreit: Schlichter als Brandlöscher

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Pastetten - Zwischen den Feuerwehren Reithofen-Harthofen und Pastetten herrscht schon lange dicke Luft. Jetzt soll ein neutraler Mediator helfen.

Es ist kein Geheimnis, dass sich die beiden Feuerwehren der Gemeinde Pastetten nicht verstehen. Regelmäßig wird im Gemeinderat hitzig über Fahrzeuge oder Ausrüstung diskutiert. Besonders der Wunsch der Wehr Reithofen-Harthofen nach einem eigenen Gerätehaus steht seit Jahren im Raum. Um die Situation zu entschärfen, wurde ein Ausschuss gegründet. Ohne Erfolg, die Fronten blieben verhärtet. Letzter Ausweg ist nun ein neutraler Mediator.

Eigentlich sollte die Mediation nicht an die große Glocke gehängt werden. Als am Dienstag aber wieder ein Feuerwehrthema anstand - Ersatz für das Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr Pastetten - berichtete CSU-Rat Matthias Zimmerer von der Konfliktberatung: „Wir befinden uns in einer Mediation und haben einen Mediationsvertrag unterschrieben“, sagte der Vorsitzende der Feuerwehr Reithofen-Harthofen. Um diese nicht zu gefährden, wolle er neutral bleiben - genauso wie Kommandant Thomas Huber (CSU).

Als Grund für die Schlichtung, die von einem ehrenamtlichen Feuerwehr-Mediator aus der Oberpfalz geleitet wird, nannte Bürgermeisterin Cornelia Vogelfänger die „unterschiedliche Auffassung von Lage und Bau zweier kleiner oder eines großen Feuerwehrhauses“. Zudem habe das Verhältnis der Wehren untereinander und zum Gemeinderat nicht mehr gestimmt. Neben Zimmerer, Huber und Vogelfänger nehmen ihr Vize Max Faltlhauser, Kommandant Theo Maeß als Chef der Pastettener Wehr und Vizekommandant Franz Moser teil. Ein Treffen gab es schon, in einem Monat ist die nächste Sitzung - vielleicht die letzte, wie Vogelfänger hofft. Was genau in der Mediation passiert, dazu wollte sie sich nicht äußern. Alle Teilnehmer sind zum Stillschweigen verpflichtet.

Das gehört zu den vertraglich festgelegten Regeln. Darin verpflichte man sich auch, alle Informationen zu den Problemen offen zu legen, die für eine endgültige Regelung wichtig sein können. Eine Partei dürfe nichts ohne Zustimmung der anderen unternehmen, was die Fakten verändern könne, die den Problemen zugrunde liegen. Für einige Gemeinderäte zählt dazu auch der Ersatz fürs Mehrzweckfahrzeug, für andere wie Maeß sind Fahrzeug und Haus separat zu bewerten.

„Wir wollen die Probleme zwischen den Feuerwehrlern grundsätzlich aus der Welt schaffen. Mir ist wichtig, dass das läuft“, sagte Franz Stanner (WRH). Zimmerer hingegen gab zu, die Mediation sei ihm „unangenehm. Ich mache das nicht freiwillig, die Gemeinde hat darauf gepocht.“ Er wolle jedoch nicht schuld sein, „wenn daraus nichts wird“.

Dass viele Pastettener den ewigen Zwist leid sind, hat sich erst jüngst bei der Bürgerwerkstatt gezeigt. Dort wurde gar ein Friedensvertrag gefordert.

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