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Max Kressirer bleibt Chef im bunten Finsinger Parteien-Mix

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Sieben Gruppierungen umfasst der neue Finsinger Gemeinderat. Mit AfD und Grünen sind zwei komplett neu dabei. Die Frauenquote hat sich verdoppelt.

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1 / 18Der neue Finsinger Gemeinderat.
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2 / 18Max Kressirer Der 55-Jährige wurde als Bürgermeister von Finsing wiedergewählt.
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3 / 18Dieter Heilmair CSU, 45, Inhaber Personal- & Managementberatung, 1686 St.
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4 / 18Robert Schönhofen CSU, 55, Inhaber Kfz-Meisterwerkstatt, 1024 Stimmen
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5 / 18Martin Hagn CSU, 71, Inhaber einer Elektrofirma, 927 Stimmen
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6 / 18Julia Manu CSU, 40, Gymnasiallehrerin/Sonderpädagogin, 777 Stimmen, neu
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7 / 18Andrea Struck Grüne, 41, Selbstständige Friseurmeisterin, 920 Stimmen
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8 / 18Bernhard Faschinger Grüne, 35, Staatl. gepr. Bautechniker, 784 Stimmen, neu
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9 / 18Peter Junker AfD, 61, Versicherungsfachwirt, 649 Stimmen, neu
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10 / 18Gertrud Eichinger SPD, 54, selbst. Kommunikationsdesignerin, 1306 Stimmen,
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11 / 18Regina Haßelbeck WGE, 56, selbstständige Floristin, 980 Stimmen
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12 / 18Martina Kollmannsberger WGE, 47, Bankfachwirtin, 817 Stimmen, neu
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13 / 18Anna Paulus WGE, 39, Landwirtschaftsmeisterin, 643 Stimmen, neu
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14 / 18Dr. Michael Suhre WGN, 39, Leiter Qualitätsmanagement, 1181 Stimmen
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15 / 18Jürgen Lachmann WGN, 49, Selbstständiger SHK-Meister, 760 Stimmen
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16 / 18Andreas Wimmer FWF, 46, Agrarbetriebswirt, 1524 Stimmen
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17 / 18Ludwig Lex FWF, 34, Dipl.-Ing. Maschinenbau, 1081 Stimmen
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18 / 18Franz Keimeleder FWF, 37, Selbstständiger Kfz-Technikermeister, 605 Stimmen

Finsing – Spannend bis zum Schluss war die Wahl in Finsing. Max Kressirer (WGE) und Dieter Heilmair (CSU), denen von Anfang an die Favoritenrollen zugesprochen wurden, traten in der Stichwahl gegeneinander an. Mit 52 zu 48 Prozent setzte sich letztlich der Amtsinhaber knapp durch. Schon am Wahlsonntag vor zwei Wochen holten sich die beiden den Großteil der Stimmen – Kressirer 38,5 Prozent, Heilmair 25,0 Prozent. Keine Chance hatten Gertrud Eichinger (SPD, 15,5 %) und Andreas Wimmer (FWF, 21.0 %).

Kressirer: „Mir war klar, dass das eine enge Sache wird“

„Mir war klar, dass das eine enge Sache wird. Wir haben schwierige Themen zu bearbeiten, und vermutlich wird es noch ein Stück schwerer werden nach der aktuellen Krise“, erklärte der Wiedergewählte kurz nach der Ergebnisverkündung. Umso mehr freue er sich über das Ergebnis. „Der neue Gemeinderat gestaltet sich um einiges weiblicher und wird sicherlich andere Sichtweisen mitbringen. Ich hoffe, dass wir die Themen, die wir uns vorgenommen haben, aktiv angehen können.“

Heilmair: Denkanstoß für den amtierenden Bürgermeister

Heilmair zeigte sich trotz Niederlage zuversichtlich. „Natürlich ist man im ersten Moment enttäuscht, aber irgendwo kann man auch stolz sein“, immerhin sei die Wahl sehr knapp ausgefallen. Heilmair gibt zu bedenken: „Eine Hälfte ist mit dem Ergebnis zufrieden, die andere nicht. Das sollte für den amtierenden Bürgermeister ein Denkanstoß sein.“ Der CSU-Mann hofft, dass in Zukunft mehr als Team agiert werde. Schon allein die Konstellation im Gemeinderat mache Alleingänge ab sofort unmöglich.

Dass er in sechs Jahren erneut kandidiert, hält Heilmair aktuell für unwahrscheinlich. Das Engagement als Vize schließt er nicht aus, doch diese Entscheidung liege beim Gremium.

Ab sofort sind es sieben statt fünf Gruppierungen

Auch wenn der Bürgermeister wiedergewählt wurde, hat sich im Ratsgremium einiges getan. Anstatt bisher fünf sind es ab sofort sieben Gruppen, die auf einen Nenner kommen müssen.

Frauenquote verdoppelt - SPD nur ein Sitz

Verdoppelt hat sich die Frauenquote von drei auf sechs. Damit ist sie sehr zufrieden, betont Gertrud Eichinger (SPD), sieht jedoch in Sachen Bürgermeisterwahl Handlungsbedarf: „Sichtbar ist, dass Frauen noch schlechtere Chancen haben, wenn mehr Männer zur Wahl stehen“, hat sie bereits vor zwei Wochen bedauert, als sie sich enttäuscht vom Ergebnis der Bürgermeisterwahl zeigte. Zudem hat die SPD (8,3 %) mit einem verlorenen Sitz zu kämpfen. Lediglich Eichinger vertritt ihre Fraktion in Zukunft im Gemeinderat.

WGN verliert ein Mandat

Ein Mandat verloren hat auch die Wählergruppe Neufinsing (WGN). Fraktionsvorsitzender Michael Suhre und Jürgen Lachmann wurden wiedergewählt. „Trotz sehr guter individueller Ergebnisse“ sei die Wahl insgesamt nicht zufriedenstellend ausgegangen. Bisher vertrat Markus Mayer als Dritter die WGN. Er hatte nicht mehr kandidiert, für ein drittes Mandat haben die 12,8 Prozent ohnehin nicht gereicht. „Wir werden selbstverständlich auch zu zweit mit vollem Einsatz für eine realistische, sachlich orientierte, bürgernahe und zukunftsfähige Gemeindepolitik kämpfen“, verspricht Suhre.

Auch WGE muss Verluste verkraften

Verluste hat auch Kressirers Wählergemeinschaft Eicherloh (WGE) eingefahren: Zwar erreichte die Fraktion mit 20,7 Prozent das zweitbeste Ergebnis, für mehr als drei Vertreter hat es dennoch nicht gereicht. Während die Gruppierung bisher mit Regina Haßelbeck, Anton Schnalke, Lorenz Söhl und Wolfgang Theen vier Ratsmitglieder stellte, werden es in Zukunft nur drei sein. Geschafft hat es erneut Haßelbeck. Schnalke und Söhl hatten auf die Kandidatur verzichtet, Theen konnte sich keinen mehr Platz sichern. Stattdessen wurden Martina Kollmannsberger und Anna Paulus gewählt.

FWF und CSU gewinnen, Grüne und AfD neu dabei

Deutlich an Stimmen gewonnen haben die Freie Wählergruppe Finsing (FWF) und die CSU, die Grünen und die AfD sind erstmals an Bord. Bei der FWF (18,1 %) werden Andreas Wimmer und Ludwig Lex von Franz Keimeleder unterstützt. Er saß zuletzt für die CSU im Gremium, ließ sich heuer jedoch auf die Liste der FWF setzen – auf den letzten Platz, aber dennoch mit Erfolg. „Bis jetzt traten immer fünf Gruppierungen an, heuer waren es sieben. Wir konnten als einzige alte Gruppe einen Sitzgewinn von 50 Prozent erreichen“, erklärt Wimmer zufrieden. Damit sei die Wählergruppe „durchaus der Wahlsieger dieser Gemeinderatswahl“.

AfD holt 5,4 Prozent

Stolz zeigt sich auch AfD-Vorsitzender Peter Junker. Zwar habe es für einen zweiten Sitz der „erfolgreichsten Parteineugründung aller Zeiten“ nicht gereicht. Junker bedankt sich aber für einen fairen Wahlkampf und hofft, „16 plus 1 Talente mit verschiedenen Stärken in den Ausschüssen bündeln zu können und ohne Parteischranken für das Wohl der Bürger einsetzen zu können“. Insgesamt gab’s für die AfD 5,4 Prozent der Stimmen.

Grüne ziehen mit zwei Sitzen ein

Zufrieden mit dem Ergebnis sind auch die Grünen (11,2 %), deren Ortsverband um Andrea Struck sich ebenfalls erst 2019 gegründet hat. Zuvor war Struck gemeinsam mit der SPD als Grünes Wählerforum im Gemeinderat vertreten. Jetzt stellen die Grünen alleine zwei Mandate – neben Struck ist das Bernhard Faschinger. Sie wollen sich „einmischen, engagiert und mit Leidenschaft“, wie Struck verspricht.

CSU holt die meisten Wählerstimmen

Die meisten Wählerstimmen gewann in Finsing die CSU um Bürgermeisterkandidat Heilmair. „Wir haben immer gehofft, dass wir den vierten Sitz halten können. Bei sieben Gruppierungen war das keine Selbstverständlichkeit. Das war eine Teamleistung“, betont Heilmair. Insgesamt hat die CSU 23,6 Prozent der Wähler hinter sich. Heilmair selbst wurde Stimmenkönig des neuen Gremiums (1686/18,5 %) und wird von seinen bisherigen Ratskollegen Robert Schönhofen und Martin Hagn unterstützt. Neu ist Julia Manu.

Julia Adam

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