Wegen „extremen Winter-Wetters“: Wieder tausende Koffer am Flughafen München gestrandet

Kurz vor Heiligabend bricht am Münchner Flughafen erneut das Chaos aus. Schon wieder sind tausende Koffer gestrandet - zum Ärger vieler Fluggäste.
München - Eine schöne Bescherung: Kurz vor Weihnachten herrscht wieder Koffer-Chaos am Münchner Flughafen. Nach Informationen unserer Zeitung stapeln sich tausende Gepäckstücke in den Lagerhallen und auf Transportwagen. Verantwortlich sind Eisregen und Schnee der vergangenen Tage. „Wegen des extremen Winterwetters mussten die Fluggesellschaften in den letzten Tagen viele Flüge streichen. Dadurch sind zahlreiche Gepäckstücke zurückgeblieben“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung vonseiten des Flughafens. Zur Erinnerung: Allein am vergangenen Mittwoch mussten 240 Flüge annulliert werden, am Tag darauf etwa 100. Dazu kamen zahlreiche Verspätungen.
Erneut Koffer-Chaos am Flughafen München
Ein Informant, der von den Zuständen berichtet, schätzt, dass in der Folge rund 15.000 Koffer liegen geblieben sind. „Da die Bearbeitung der Gepäckstücke in der Verantwortung der Airlines und ihrer Dienstleister liegt, können wir dies nicht beziffern“, teilt der Flughafen mit. Auch der Lufthansa liegen keine genauen Zahlen vor. Sie geht aber davon aus, „dass der Großteil der Koffer Lufthansa-Passagieren zuzuordnen“ sei, so eine Sprecherin.
Erst im Sommer machten der Münchner und der Frankfurter Airport Schlagzeilen, weil sich liegen gebliebene Koffer zu Tausenden türmten. Der Grund war die erste große Reisewelle nach Corona auf der einen und Personalmangel bei den für das Be- und Entladen beauftragten Firmen auf der anderen Seite. Die Betroffenen mussten teils mehrere Wochen auf ihr Gepäck warten. Im aktuellen Fall kam zu Personalmangel und Flugausfällen hinzu, dass die Gepäck-Dienstleister selbst „witterungsbedingt nicht so schnell wie sonst be- und entladen“ konnten, erklärt die Lufthansa-Sprecherin.
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Chaos kurz vor Weihnachten: Personalmangel und Flugausfälle am Münchner Flughafen
Nun, kurz vor den Feiertagen, könnte sich das Abarbeiten wieder schwierig gestalten. Die Weihnachtsferien sind aufgrund des hohen Passagieraufkommens eine der Hauptreisezeiten des Jahres (siehe Infokasten) und mit hohem Arbeitsaufwand verbunden. Der Flughafen München sagt: „Die Fluggesellschaften und ihre Dienstleister arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Bewältigung des hohen Gepäckaufkommens.“ Die Lufthansa bittet ihre Fluggäste, den Verlust des Gepäckstücks so schnell wie möglich über die Internetseite der Fluggesellschaft zu melden, um den Vorgang zu beschleunigen.
1,3 Millionen Fluggäste in den Ferien
Weihnachtszeit ist Hochsaison: Insgesamt listen die Fluggesellschaften zwischen 23. Dezember und 8. Januar für den Münchner Flughafen knapp 11.000 Flüge zu weltweit 150 Zielen auf. Bei der Flughafen München GmbH und ihren Tochtergesellschaften seien allein an Heiligabend bis zu 800 Beschäftigte im Einsatz, das meldet der Flughafen. Der Airport rechnet dann mit bis zu 1,3 Millionen Fluggästen. Die meisten Flüge führen in den Ferien mit rund 450 Starts nach Spanien, gefolgt von Italien (430) und Frankreich (300). Es folgen Griechenland und Portugal (je 117). Im Fernreiseverkehr stehen in Richtung Nordamerika 290 Abflüge in die USA und Kanada auf dem Programm. 123 Mal bedienen Fluggesellschaften
Ziele in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Katar, im Oman und in Saudi-Arabien. Jeweils 34 Flüge gehen Richtung Bangkok und Singapur, zwölf nach Seoul in Südkorea.
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