Sozialpädagoge für die Grundschule gesucht

In der Grundschule Forstern ist seit März die Stelle des Sozialpädagogen unbesetzt. Die Schule bittet jetzt um Erhöhung der Stundenzahl, um einen geeigneten Bewerber zu finden.
Forstern – Die Sozialarbeit an der Schule Forstern ist gut etabliert. Bisher hat sich Kilian Schmid um Grund- und Mittelschule gekümmert. Jetzt ist der Sozialpädagoge in Elternzeit. Seine Nachfolge für die Mittelschule hat Ende April Rebecca Hofmaier angetreten (Bericht folgt). Die Stelle für die Grundschule jedoch ist seit März vakant. Um sie wieder besetzen zu können, bittet die Schule darum, die Stunden zu erhöhen.
Hofmaier kümmert sich in 20 Stunden um die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) an der Mittelschule. Träger ist die Brücke Erding, Sachaufwandsträger die Regierung von Oberbayern. Für die Grundschule gibt es noch keine Fachkraft. Deren Sachaufwandsträger ist die Gemeinde, weshalb Schulleiterin Annett Taubert nun im Gemeinderat darum bat, die Stunden dafür zu erhöhen. Angesetzt sind aktuell 14, gewünscht wären ab September 20 Wochenstunden.
Fast 600 Beratungsgespräche in einem Schuljahr
Als einen Grund für die Erhöhung nannte Taubert, dass die Beratungsgespräche in den vergangenen drei Jahren deutlich mehr und umfangreicher geworden seien. Pro Schuljahr seien es jüngst fast 600 Gespräche mit Schülern, Eltern und Lehrern gewesen. Zudem gebe es intensive und dauerhafte Projekte in den Klassen 1 bis 4 wie die Pausenengel oder die Gewaltfreie Kommunikation (GfK). Hinzu kämen Anfragen von Seiten der Mittagsbetreuung beziehungsweise des Horts für gemeinsame Projekte, und auch der Aufwand für die Dokumentation sei gestiegen.
„Die Soziale Arbeit an der Grundschule bei uns war damals eine der ersten im Landkreis. Für die Kinder ist es wichtig, dass dies bestehen bleibt. Die Kinder haben keine Stimme, deshalb sprechen wir für sie“, sagte Taubert. Gerade in der schwierigen Zeit jetzt mit Corona, mit familiären Veränderungen und Ängsten sollten die Mädchen und Buben weiterhin gut begleitet werden.
Schwierig, jemanden befristet für 14 Wochenstunden zu finden
Auf Rückfrage aus dem Gemeinderat erklärte Taubert zudem, dass die vakante Stelle befristet sei. Sozialpädagoge Schmid plane nämlich, im Sommer 2022 zurückzukehren. Wenn möglich, würde er dann den Grundschulbereich mit 20 Stunden übernehmen. „Es ist aber schwierig, jemanden befristet für 14 Stunden zu finden. Wir hoffen deshalb, dass wir jemanden finden, wenn die Stundenzahl erhöht wird“, so Taubert.
Bürgermeister Rainer Streu (AWG) versprach, dass sich der Gemeinderat in der nächsten Sitzung mit dieser Erhöhung beschäftigen werde. Er sprach zudem allen Mitarbeitern in Schule und auch Kindergärten seinen Dank aus. Sie hätten schwierige Zeiten gemeistert. „Und ich habe kein Verständnis, wenn Eltern Erzieherinnen angehen und beschimpfen, wenn sie nach den Vorgaben des Gesundheitsamts handeln, nach denen Kinder mit Husten oder Schnupfen derzeit nicht in den Kindergarten gehen dürfen“, so Streu.
270 Schüler in 14 Klassen
In der Sitzung stellten Taubert und ihr Stellvertreter Andreas Preuschl zudem die Schule und ihr Profil kurz vor. Demnach haben die Einrichtung in diesem Schuljahr 270 Schüler in 14 Klassen besucht, davon 157 Kinder in der Grundschule. Unterrichtet wurden sie von 23 Lehrkräften. Das Motto der Schulfamilie: „Gemeinsam Gutes erreichen“. Das große Ziel: eine Schule in der alle Schüler voneinander, miteinander und zusammen lernen und sich auch wohlfühlen.
Über das Jahr verteilt gibt es Projekttage und Projekte im normalen Unterricht. Die Schüler haben täglich die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen – etwa mit Partnerarbeiten. Zum Schulprofil gehören die Förderung von Lesefreude und -kompetenz, Mathematik begreifen in der Lernwerkstatt, gesunde Ernährung und Sport. Immer wieder evaluiert die Schule ihre Arbeit in Form von Eltern-Umfragen, jüngst etwa zum Homeschooling. Preuschl berichtete, dass für die Offene Ganztagsschule (OGS) 52 Anmeldungen vorliegen. Mit diesem Zulauf habe man anfangs nicht gerechnet, gab er zu. Die OGS habe entscheidend zur Stärkung des Mittelschulstandorts beigetragen. „Was wir hier aufgebaut haben, ist bayernweit mit an vorderster Stelle“, sagte Preuschl nicht ohne Stolz. „Wir müssen keine Werbung machen, die Schüler fragen selbstständig nach, wann sie sich fürs nächste Schuljahr anmelden können.“
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