„Die wilde Kathy“ heißt das Stück, dass der Theaterverein Hohenpolding derzeit im Gasthaus zur Linde aufführt.
– Ungenießbar sind die Kochkünste von Bauer Martins Magd Zenz, und auch mit der Ordnung nimmt sie es nicht allzu genau. Eine Bäuerin müsste auf den Hof, meint die Stohler-Oma (Margit Niedermaier) und bedrängt damit ihren Enkel. Dieser zeigt wenig Engagement, bis er die Lisi vom Nachbarhof trifft, die aus der Stadt zurückkehrt.
„Die wilde Kathy“ heißt das Stück, dass der Theaterverein Hohenpolding derzeit im Gasthaus zur Linde aufführt. Von dieser wilden Schwester von Lisi hängt schließlich das Glück des jungen Paares ab. In einer typischen Bauernstube inszenieren die Regisseure Angelika Pöppl und Rudi Selmaier die verzwickten Heiratsabsichten und beweisen dabei eine glückliche Hand mit den Besetzungen der jungen Schauspieler.
Fast bemitleidenswert naiv und ungeschickt spielt Maria Bachmaier die verlotterte Zenz, die „ned de gescheiter“ ist, wie sich Bauer und Knechte einig sind. Langsam und lispelnd trampelt sie über die Bühne, muss sich immer wieder Bosheiten gefallen lassen und ist dabei ebenso schnell begeistert wie verstimmt.
Die „wilde Kathy“ selbst mimt Vroni Selmaier. Latent aggressiv, mit einer Mistgabel bewaffnet, stürmt sie in die Stube von Bauer Martin und überzieht ihn mit Fluchtiraden. Bestens ergänzen hier Selmaiers lange Dreadlocks die „Wildheit“. Für Jungbauer Martin (Alexander Beilhack) kommt sie trotz ihres vielen Geldes als Partie nicht in Frage. Knecht Michi (Markus Feckl) hingegen findet einen Reiz an der ungestümen Nachbarin. Treffend setzen dann Beilhack und Elisabeth Niedermaier – als Lisi schüchtern lächelnd und immer wieder Blickkontakt suchend – ihre „Liebe auf den ersten Blick“ um.
Die Stohler-Oma, tattrig und stets einen Flachmann in der Nähe, stellt sie sofort als Hausmädchen ein, zwei Wochen später sammelt Martin all seinen Mut und macht ihr einen Heiratsantrag. Doch eine Testamentsklausel von Lisis Mutter steht dem jungen Glück im Weg. Lisi darf nicht vor ihrer Schwester Kathy heiraten, also ist das Paar auf die Hilfe von Knecht Michi angewiesen. Doch die „feurige und rassige“ Kathy, wie der Knecht sie wahrnimmt, macht es ihm nicht leicht. Er solle sich zuerst mit ihrem Stier Goliath messen, trägt sie ihm als Mutprobe auf. Geängstigt und verstört muss sich derweil Knecht Flo (Florian Pleiner) vor den amourösen Absichten der Oma in Sicherheit bringen.
FABIAN HOLZNER
Der Schwank
von Willy Stock wird noch am Freitag, 15. März, und am Samstag, 16. März, jeweils um 19.30 Uhr aufgeführt. Kartenvorverkauf bei Familie Gratzl unter Tel. (01 78) 6 32 65 48.