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Ziehung am 1. April
Kirchberg: Über den zwölften Gemeinderat entscheidet das Los
Das Ergebnis der Kirchberger Gemeinderatswahl ist noch immer nicht endgültig entschieden. Mit je 229 Stimmen (4,14 %) liegen Andrea Ismaier und Lorenz Oberndorfer jun. gleichauf.
Kirchberg – Das Ergebnis der Kirchberger Gemeinderatswahl ist noch immer nicht endgültig entschieden. Mit je 229 Stimmen (4,14 %) liegen Andrea Ismaier und Lorenz Oberndorfer jun. gleichauf.
Das Los muss um Platz 12 im Gremium entscheiden. Doch diese Ziehung bleibt wegen der Verschiebung der Feststellung des amtlichen Wahlergebnisses auf den 1. April aufgrund der Corona-Pandemie zunächst aus.
Vor Losentscheid: Nur eine Gemeinderätin
Auswirkung könnte das Losglück auf die niedrige Frauenquote im Gremium haben. Bisher ist Irmi Oberndorfer, die in ihre fünfte Amtszeit startet, die einzige Frau. „Ich finde es schade. Wir hatten ein gutes Angebot mit einem Drittel Frauen auf der Liste, ich habe genügend Frauen angesprochen, von denen ich überzeugt war, das sie gut in den Gemeinderat passen würden“, erklärt Kirchbergs künftiger Bürgermeister Dieter Neumaier. Letztlich müsse man aber die Wählerentscheidung akzeptieren. „Sicherlich haben wir nicht nur ein Zwölftel Frauen in unserer Gemeinde.“
Mit 354 Stimmen holte sich Martin Strobl , Geschäftsstellenleiter der VR-Bank in Inning den ersten Platz. Davon überrascht, fühlt er sich „bestärkt in seiner Arbeit“ und hofft, dass diese die nächsten sechs Jahre „genauso gut und im Team“ weitergehen kann.
Dritte Generation der Strohmaiers im Gremium
Beachtlich ist der Erfolg von Georg Strohmaier jun. Der 37-Jährige beginnt seine erste Amtsperiode mit 336 Stimmen, dem zweithöchsten Ergebnis. Als geschäftsführender Elektro- und Wassermeister im traditionsreichen Familienbetrieb in Arndorf ist er vielen Kirchbergern bekannt. Mit ihm geht der Name Strohmaier in der Gemeindepolitik in die dritte Generation. Er löst seinen Vater Georg Strohmaier sen. ab, der nach 24 Jahren im Gemeinderat nicht mehr kandidiert hatte.
An der Auszählung der Stimmen beteiligt, war der Senior einer der ersten, der seinem Sohn gratulierte. Dessen Vater wiederum, der ebenfalls den Namen Georg Strohmaier trug, hat von 1960 bis 1996 als Bürgermeister die Gemeinde geprägt.
Alle fünf Alträte wiedergewählt
Wiedergewählt wurden alle fünf Räte, die erneut kandidierten. Neben Strobl und Oberndorfer sind dies Michael Huber, Anton Rasthofer und Paul Sedlmaier. Sie führten die Kandidatenliste an, ein bewährtes Vorgehen bei der gemeinsam zur Wahl angetretenen Unabhängigen Wählergemeinschaft und Allgemeinen Wählergemeinschaft Kirchberg.
Sedlmaier ist mit sechs Amtszeiten, vier davon als zweiter Bürgermeister das dienstälteste Ratsmitglied. Trotz Platz drei auf der Wahlliste liegt er nach der Auszählung nur an zehnter Stelle, freut sich aber auf die Zusammenarbeit mit den neuen, jungen Kollegen.
Markus Schwaiger jüngstes Mitglied im Gemeinderat
Jüngster Wahlsieger ist der 29-jährige Groß- und Außenhandelskaufmann Markus Schweiger, er senkt den Altersdurchschnitt auf (vorläufig) 43 Jahre. „Mich freut es, damit die Chance zu bekommen, in der Gemeinde mitbestimmen zu dürfen“, war seine Reaktion auf das Ergebnis.
Neue Gesichter im Sitzungssaal sind auch Zimmermeister Marcus Grabrucker und Musikant Bernhard Picker. Bestens vertreten ist nun die Feuerwehr. Jan Adelsberger ist Vorsitzender des Vereines, Martin Grandinger erster Kommandant, beide kommen erstmals ins Gremium. Auch Martin Strobl und Michael Huber sind aktive Feuerwehrler, mit Loskandidat Lorenz Oberndorfer käme der stellvertretende Kassier hinzu. „Deswegen haben wir aber nicht nächste Woche eine neue Drehleiter“, kommentierte Dieter Neumaier augenzwinkernd diese Häufung.
Fabian Holzner
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